Drag Queen, Mann und Mutter (mit Candy Crash) – Die Pailletten-Folge#60
Shownotes
„Ich hatte homophobe Gedanken“, sagt Candy Crash, eine der schillerndsten Drag Queens Deutschlands. Sie fand Schwulsein scheiße und hat ihre eigene Identität verdrängt - bis zu diesem einen Erlebnis. Was folgte, war der Weg zu sich selbst und schließlich ins Rampenlicht. Heidi Klum hat Candy berühmt gemacht und Marlene und Candy hatten ihren eigenen magischen Moment beim Kennenlernen. Candy und ihr Mann leben in Los Angelos und werden in wenigen Wochen Eltern. Wie das geht? Jede Frage ist erlaubt, sagt Candy. Also los, freut Euch auf ein offenes, tiefgründiges Gespräch über Outings, die Oma, LA … und sehr viel Erstaunliches. Unter den großen Perücken steckt ein kluger Kopf. Hört rein, Ihr werdet es genießen.
Schreibt mir gerne was ihr denkt an hey@mwiemarlene.de oder auf unseren Podcast-Instagram-Kanal.
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00:00:00: Wie fange ich denn jetzt diese schöne Folge an?
00:00:02: Manchmal hat man das meistens unter Frauen, aber es gibt es eben auch zwischen Mann und Frau, so eine Begegnung, wo man von der ersten Sekunde sich in die Augen guckt und denkt, was für ein Toller Mensch steht da vor einem.
00:00:15: Und wir Frauen können ja dann auch in kürzester Zeit uns sehr intim über Themen austauschen.
00:00:19: Einfach, weil wir diese Verbindung fühlen.
00:00:21: Und so eine Begegnung hatte ich mit Candy Crash, die heute mein Gast ist.
00:00:26: Candy Crash ist eine Drag Queen.
00:00:28: Sie ist ein Mann, lebt in LA, mit ihrem Partner zusammen, bekommt gerade ein Kind.
00:00:33: Wie genau das erzählt sie uns.
00:00:34: Aber sie ist vor allem ein sehr schlauer, sehr empathischer, unheimlich inspirierender Mensch.
00:00:40: Ich habe das wahnsinnig genossen, das Gespräch, was ihr jetzt ... und es hat mich zum Nachdenken gebracht.
00:00:45: Also ein Aspekt, den sie gesagt hat, und das will ich nicht ausführen, weil da wird sich gleich selber zu äußern, war, dass, bevor die Geschichte gestartet hat, als Drag auf die Bühne zu gehen, sie eigentlich Homophobe Gedanken hatte.
00:00:58: Das heißt, sie fand das Schulseinscheiße, sie wollte auch andere dissen oder hat das womöglich innerlich zumindest gemacht.
00:01:04: Und man kann sich das ja eigentlich gar nicht so richtig vorstellen.
00:01:07: Und jetzt stehe ich hier gerade mit meinen Tonkollegen zusammen und einer der Tonkollegen sagt zu mir, dass er das... nachfühlen kann, weil auch bei ihm das ein Thema war in seinem Großwerden und dass man sich das lange erarbeiten muss.
00:01:17: Also Fakt ist, wir wissen manchmal gar nicht, mit was für einer Geschichte das Gegenüber durchs Leben geht.
00:01:23: Wir vermuten irgendwie zu ahnen, wie jemand vielleicht so ist und was er denkt und was er für Werte hat und was er fühlt und wie der Weg war und oftmals werden wir eines Besseren belehrt.
00:01:33: Candy ist auf jeden Fall ein ganz ganz toller Mensch und wir haben uns eigentlich über alles ausgetauscht.
00:01:39: Ich habe einmal kurz gecheckt, ob es irgendeine Frage gibt.
00:01:41: die ich nicht stellen darf, es war nicht der Fall.
00:01:43: Ich versuche ja immer hier rauszufinden, was kann man lernen oder was kann man mitnehmen von der Person, die mir gegenüber sitzt.
00:01:50: Und ich glaube, heute gibt es ganz viel, was man als kleinen Aha-Effekt mitnimmt.
00:01:54: Vor allem lernen wir Candy Crash nochmal viel intensiver kennen.
00:01:59: Schön, dass ihr da seid, schön, dass ihr Lust auf diese Folge habt.
00:02:02: Ich wünsche euch ganz viel Spaß.
00:02:05: Willkommen im Podcast MW Marlene.
00:02:07: Wie gelingt das Leben?
00:02:09: Diese Frage stelle ich mir oft.
00:02:11: Mein Name ist Marlene Lufen und gemeinsam mit euch suche ich
00:02:14: nach Antworten.
00:02:16: Schön, dich zu sehen.
00:02:17: Danke schön, ebenso.
00:02:18: Ich
00:02:18: gucke gerne in dein Gesicht.
00:02:19: Es hat nicht nur mit deinem tollen Outfit zu tun, weil du so eine schöne Seele hast, die durch deine Augen strahlt.
00:02:27: Oh Gott, hör auf.
00:02:28: Danke schön.
00:02:30: Ich lass mir ja nicht gerne in die Seele schauen.
00:02:32: Da bin ich gerade so ein bisschen peinlich berührt.
00:02:34: Ich fand unsere Begegnung aber so besonders.
00:02:36: Und kannte dich natürlich aus dem Fernsehen, dann sind wir uns ja bei der Fashion Week begegnet.
00:02:40: Zusammen mit deinen zwei Freundinnen Layla und Steffi.
00:02:44: Ihr
00:02:44: seid ja so ein Dreier gespannt.
00:02:45: Wenn man euch sieht, denkt man sich, na, die haben sich ja gefunden.
00:02:47: Ja,
00:02:48: stimmt.
00:02:49: Das stimmt.
00:02:49: Aber das war irgendwie eine schöne Begegnung.
00:02:51: Du hast bis einen Menschen voll.
00:02:53: Du streites auf andere Menschen auch was ganz Tolles aus.
00:02:55: Ist dir das bewusst?
00:02:56: Ich weiß nicht.
00:02:56: Ob mir das so bewusst ist, ich bekomme tatsächlich das öfteren Mat zu hören, dass ich arrogant wirke.
00:03:02: Und das schockiert mich dann immer so ein bisschen, weil so möchte ich natürlich nicht wirken.
00:03:05: Ich möchte, wie du gerade sagst, eigentlich freundlich und warm sein, weil mir das ganz wichtig ist, einen höflichen und schönen Umgang mit Menschen zu haben.
00:03:11: Aber ich verstehe das durch meinen Aussehen jetzt in Drag, dass das schnell eine gewisse Arroganz ausstrahlen könnte, auch wenn das nie die Absicht ist.
00:03:20: Ja, ja, das verstehe ich auch, dass man das... Das
00:03:22: schüchtert ein, vielleicht.
00:03:23: Das schüchtert
00:03:23: ein.
00:03:24: Das ist bei mir, den glaube ich auch bei Menschen, die... die mich vielleicht nicht so gut kennen, dann denken, die arbeitet beim Fernsehen, die wird ja arrogant sein oder denken, sie ist was Besseres.
00:03:32: Das ist gar nicht in meinem Naturell.
00:03:34: Verrückt aber auch.
00:03:36: Die meisten Leute, die ich aus dem Fernsehen kennengelernt habe, die wirklich professionell unterwegs sind, die sind nicht arrogant, die denken, sie sind was Besseres.
00:03:42: Die machen halt ihren Job und viele Leute kennen sie.
00:03:45: Ich mache den Job ja, weil ich einfach ein Interesse an Menschen habe.
00:03:50: Das, was mich am allermeisten antreibt, ist, dass ich wissen möchte, warum Tickenmenschen so ... Und warum wählen sie so?
00:03:56: Und was sind die Lebensrealitäten von Leuten, die ein ganz anderes Leben haben, als ich?
00:04:00: Das interessiert mich wirklich.
00:04:01: Ganz doll.
00:04:02: Und deswegen mache ich das morgen schon so lange.
00:04:04: und jetzt halt den Podcast.
00:04:05: Toll.
00:04:06: Das ist aber auch spannend, weißt
00:04:08: du?
00:04:08: Das stimmt.
00:04:09: Wir haben eben schon so ein bisschen ausgetauscht darüber, wie schön es ist, dass wir uns jetzt wirklich eigentlich so schnell auch geschafft haben, zu sehen und die Podcastfolge aufzunehmen.
00:04:17: Ich fand das so süß.
00:04:18: Ich hab dich gefragt und du bist ja eigentlich in LA und gar nicht so häufig in Deutschland.
00:04:22: Und dann hast du einfach wirklich, du bist dran geblieben.
00:04:24: und hast mir immer wieder noch mein Termin angeboten, bis wir jetzt wirklich das geschafft haben.
00:04:28: Weil ich
00:04:28: mich auch gefreut habe.
00:04:29: Und zum Glück ist es bei mir so, dass mein Terminkalender, der kann sich stündlich ändern, sodass es dann irgendwann hingehauen hat.
00:04:35: Weil ich gesagt, jetzt keine Änderung mehr, da ist blockierter Termin, das machen wir.
00:04:38: Um ehrlich zu sein, ist es natürlich manchmal so, dass man zwar jemand ganz nett und ganz gerne hat, aber für das, was wir jetzt hier machen, ist es vielleicht trotzdem nicht passend.
00:04:46: Also das muss man ja auch, und du musst es ja auch variieren, auf welche Veranstaltung.
00:04:50: Du rufst vielleicht auch, ne?
00:04:51: Genau.
00:04:51: Was machst du und was machst du eben auch nicht?
00:04:53: Ja,
00:04:53: genau.
00:04:54: Also das muss man, gerade wenn man selbst, und das kennst du ja auch, wenn dein Name und dein Gesicht eine Art Marke wird irgendwann, weil du im Fernsehen arbeitest und als Persönlichkeit wahrgenommen wirst, dann musst du irgendwann für dich entscheiden, wie du gerade sagst, wo machen.
00:05:07: mach ich mit, worauf hab ich Lust, worauf nicht?
00:05:10: Und auch wenn Freunde von mir tolle Projekte haben, passen die in meinen Konzept, passen die in meine Anführungszeichenmarke.
00:05:16: Das hört sich für Leute, die vielleicht nicht selbstständig sind, für die kann sich das vielleicht überheblich anhören, aber es sind einfach Business-Entscheidungen, die man treffen muss.
00:05:24: Und ich finde, im Business darf man absolut nichts persönlich nehmen.
00:05:26: Das
00:05:27: stimmt.
00:05:27: Und im Übrigen auch nicht selber, ne?
00:05:29: Also, wenn du mal irgendwo nicht dabei bist und so weiter, wenn ich das jedes Mal persönlich genommen hätte, wär ich schon längst nicht mehr in der Branche, weil ich dann so zerfressen Selbstzweifeln gewesen wäre.
00:05:38: Da hab ich ganz gut gelernt, das so zu sehen und hat sich ausgezahlt irgendwie, weil man dann natürlich einfach wachsen darf und dann auf einmal interessieren sich doch bestimmte Menschen oder bestimmte Sendungen für dich und laden dich ein, wenn man vorher nicht sozusagen beleidigt war, dass man noch nicht dabei
00:05:52: war.
00:05:52: Aber wenn du sagst, dass du eventuell zerfressen von Selbstzweifeln gewesen wärst und das im Herst lernen müssen, hast du an dir gezweifelt früher viel?
00:05:59: Denn du hast ja jetzt auch schon eine lange und große Karriere im Fernsehen und das ist ja nicht einfach, ne?
00:06:04: Das
00:06:04: stimmt.
00:06:04: Also, es sind bald dreißig Jahre.
00:06:06: Im Januar sind es wirklich abgefahren.
00:06:10: Also ich war ziemlich unbedarft.
00:06:12: Ich hab auch gedacht, also das kann ich noch nicht.
00:06:14: Ich hab nach dem Casting angefangen zu heulen, weil ich dachte, ich hab mich ganz doll, ich hab mich entblöst sozusagen.
00:06:20: Also jetzt wissen die, dass ich das ja nun gar nicht kann.
00:06:22: Ich glaube, es haben die auch gewusst, aber...
00:06:24: Das war der Charme wahrscheinlich.
00:06:26: Genau.
00:06:26: Sie haben irgendwie gedacht, da ist natürlichkeit und so weiter.
00:06:28: Also das hab ich mitgebracht und ich hab mich auch nicht verrückt gemacht oder von mir erwartet, dass ich alles schon perfekt können muss.
00:06:35: ganz gute Voraussetzung.
00:06:36: Aber ein paar Sachen haben mich wirklich dann auch gewohnt.
00:06:38: Ich habe ganz oft mich in Situationen versprochen, wo ich dachte, warum hast du dich da versprochen?
00:06:43: Du wusstest doch, was du sagen wolltest.
00:06:46: Und es hat mich schon eine Zeit lang wirklich fettig gemacht, da sie das nicht so gut im Griff hatte.
00:06:50: Und erst, als ich für mich akzeptiert habe, okay, das gehört offensichtlich zu mir.
00:06:54: Zu mir und meiner Moderation gehört es, dass ich ab und zu den Satz noch mal von neuem Anfang, wenn ich nicht zu Ende bekomme.
00:06:59: Und dann habe ich mich entspannt.
00:07:01: und ja, ich würde jetzt nicht sagen, dass ich von selbst zweifel... zerfressen bin, sondern ich versuche mich zu reflektieren und zu sehen, das kannst du besser, Marlene.
00:07:09: Aber das Beispiel, das du jetzt genannt hast, ich verspreche mich und dann wund mich das, weil ich weiß, dass ich es eigentlich anders sagen wollte und besser kann.
00:07:15: Das ist ja eigentlich nur ein Zeugnis dafür, dass du eine gewisse Professionalität und einen gewissen Anspruch an dich selbst hast.
00:07:21: Und das zeigt ja, dass du vielleicht dich selbst nicht allzu ernst nimmst, aber das, was du tust, umso mehr.
00:07:26: Und das ist ja genau das, was man im Fernsehen sucht eigentlich.
00:07:30: Das
00:07:30: stimmt.
00:07:31: Wenn du jetzt ein Job im Fernsehen machst oder in der öffentlichen Bist du immer in Drag?
00:07:35: Im Fernsehen bin ich bis jetzt eigentlich immer in Drag gewesen, ja.
00:07:38: Ich war ja bei Heidi Klum in der Queen of Drag-Stuffle in der ersten und einzigen.
00:07:42: Und da hat man mich auch ohne Drag gesehen, also Out of Drag sagt man.
00:07:46: Und ja, das war so, weil es ein bisschen auch Reality mit drin war, ne?
00:07:50: Ja,
00:07:51: mochte ich übrigens total gerne die Chance.
00:07:53: Ja,
00:07:53: aber eine süße Abwechslung, ne?
00:07:54: Weil einfach mal so ein bisschen hinter die Kulisse schauen.
00:07:56: Viele andere Kolleginnen würden das glaube ich niemals zulassen.
00:07:59: Ich glaube zum Beispiel eine Olivia Jones, die vergöttert großes Vorbild von mir.
00:08:03: Ich kann mich nicht daran erinnern, die mal Out of Drag gesehen zu haben, was aber auch smart ist, weil dann wird die nicht erkannt.
00:08:08: Das stimmt.
00:08:09: Ich folge dir natürlich bei Instagram und da sieht man dich schon ein Out of Drag.
00:08:12: Für mich passt es beides.
00:08:13: Du hast in beiden, also als beide, in beide Optik hast du deine Persönlichkeit.
00:08:19: Es
00:08:20: ist nicht viel Unterschied, das stimmt.
00:08:21: Also es ist optisch natürlich ein Unterschied, aber ich bin Out of Drag und In-Drag nicht viel anders.
00:08:26: Ich bin albern, ich nehme mich nicht ernst, ich bin für dich ein Spaß zu haben.
00:08:30: Ich bin aber auch mal tiefgründig und das kann ich In-Drag und Out of Drag und am Anfang war meine Drag-Persona Candy war ... Charakter, den ich gespielt habe.
00:08:39: Das war wie so ein Theaterspiel.
00:08:40: Ich habe eine Rolle.
00:08:41: Ich bin jemand anders.
00:08:42: Und ich glaube, das brauchte ich damals vor, wann war das vor drei, zehn Jahren, heute angefangen.
00:08:47: Das brauchte ich, um zu differenzieren, okay, ich bin aber Out of Drag immer noch ein Mann.
00:08:52: Weil ich kam gerade aus einer Phase, in der ich mich selbst gefunden habe.
00:08:55: Ich war, ich möchte fast sagen, fast homophob, anderen und mir gegenüber, weil ich mich selbst nicht akzeptiert habe.
00:09:01: Weil ich immer gehört habe, Spulsern ist was ganz, ganz Schlimmes.
00:09:03: Und das darfst du nicht sein.
00:09:05: Und können wir auch noch aus einer Generation... das nicht so einfach war, sich zu outen.
00:09:09: Und als ich dann mit Drag angefangen habe, als sie sich irgendwann bei mir klick gemacht hat und dann habe ich gesagt, ich scheisse jetzt mal auf alle Normen, dann habe ich trotzdem noch diesen Hebel gebraucht von, ich brauche einen Charakter, der bin ich ich selbst, das ist das Weibliche, und dann bin ich out of drag, aber ich als Junge und dann bin ich einfach nur Junge.
00:09:25: Und je länger ich das mache, desto mehr habe ich gemerkt, desto mehr hat mir Drag geholfen, dass das verfließt in eine Person und dass ich keinen ausgedachten Charakter brauche, um Feminität und Weiblichkeit auszustrahlen und auch zuzulassen.
00:09:37: Sehr irre.
00:09:38: Hast du, bevor du als Drag aufgetreten bist, schon als schwuler Mann gelebt, aber nicht öffentlich?
00:09:44: Ja, das ging fast Hand in Hand tatsächlich.
00:09:46: Ich hab mich erst so mit Anfang zwanzig bei mir selbst geoutet.
00:09:50: Ich hab damals ein Jahr in den USA gelebt als Oper.
00:09:53: Und war in einer schwulen Gastfamilie, die vier Kinder hatten.
00:09:56: Und diese schwule Gastfamilie hat mir so ein bisschen vorgelebt.
00:09:59: Ich bin da in meinem Kopf als Hetero reingegangen.
00:10:02: Und diese schwule Gastfamilie hat mir vorgelebt, was ich hier in Deutschland nicht kannte.
00:10:06: Und zwar, dass es total okay sein kann, schwul zu sein, dass du auch eine Familie haben kannst.
00:10:10: Du kannst Kinder haben, du kannst verheiratet sein.
00:10:12: Und die Leute zeigen nicht mit dem Finger auf.
00:10:14: Das kannte ich aus Deutschland nicht.
00:10:15: In Deutschland war für mich schwul sein was Negatives.
00:10:18: Es wird mit dem Finger auf dich gezeigt und auch die schwulen Charaktere, die wir damals noch vor zwanzig, fünfundzwanzig Jahren im Fernsehen hatten, das waren die in Anführungszeichen Paradiesvögel.
00:10:28: Da hat man gerne über die gelacht, wenn man ja verschiedene Leute, man kennt sie ja alle.
00:10:33: Und das fand ich so ein bisschen schade.
00:10:35: Und dann hat mir mein Gastfamilie was ganz anderes vorgelebt und so habe ich angefangen zu mir selbst zu finden.
00:10:40: War das zu voll oder hast du dir diese Familie gesucht?
00:10:43: Das war, ich glaube, das war zu Schicksal, ja.
00:10:46: Man wird gematched, wenn man diesen Au-pair-Prozess macht.
00:10:49: Es gibt eine Agentur, bei der ich dann später auch gearbeitet, nachdem mein Jahr zu Ende war.
00:10:53: Und die Agentur sagt, hier ist eine Familie, die könnte zu dir passen.
00:10:56: Und hier ist ein Au-pair, das könnte zu Familie passen, wie so ein Matchmaker, wie so ein Dating-Base einfach.
00:11:02: Und die haben uns zusammengebracht.
00:11:03: und dann hat man so sieben Tage Zeit, sich zu beschnuppern, zu gucken.
00:11:06: Gefällt man sich über Skype und Facebook und Telefonie.
00:11:09: Und dann habe ich erst gesagt, nee, ich will auf keinen Fall eine Schwule ver... Das ist nicht das, was ich mir vorstelle.
00:11:14: Ich will in eine traditionelle Familie mit Mann und Frau und Kind, weil das in meinem Kopf so festgefahren war.
00:11:19: Ich komme ja aus dem spießigen Karlsruhe, aus dem Süddeutschland, was ja wirklich sehr konservativ ist.
00:11:25: Und deswegen war das so in mir fest.
00:11:26: Und natürlich auch die Angst, zu mir selbst zu finden, vielleicht ein bisschen, wenn ich bei dieser Familie lebe.
00:11:31: Dann habe ich aber die Kinder kennengelernt über diese Skype-Calls und habe mich in die Kinder verliebt und gesagt, okay, ich mache das jetzt.
00:11:36: Und das war die beste Entscheidung meines Lebens.
00:11:38: Oh, das ist toll.
00:11:38: Weißt du, wie die Familie ist?
00:11:40: Ja, die wissen das alles.
00:11:41: Ja, wir haben immer noch Kontakt.
00:11:43: Ich war, wie ich sage, das jetzt fünfzehn Jahre her.
00:11:44: Ich war jetzt erst bei der Graduation von den Kleinen.
00:11:47: Die sind jetzt achtzehn und sind jetzt aus College gegangen.
00:11:50: Und ich seh die jedes Jahr noch ein, zwei Mal.
00:11:52: Und jetzt lebe ich ja auch näher bei ihnen jetzt nicht so öfter wieder.
00:11:54: Was für eine schöne Geschichte.
00:11:55: Das ist ja wirklich irre.
00:11:56: Wie hatten deine Familie darauf reagiert, dass du Pratsche aus Amerika, von Uppair wiederkommst, aus einer Schulenfamilie und dann im Grunde genommen wusstest, wo deine Rease hingeht?
00:12:05: Meine Familie war zum Glück immer sehr liberal.
00:12:08: Die haben das immer gewusst eigentlich.
00:12:10: Ich hatte nur mit meinem Opa und meiner Oma, also jeweils der eine Opa und die andere Oma, die waren dann nicht so auf das Thema zu sprechen.
00:12:18: Das wusste ich auch immer.
00:12:19: Und deswegen habe ich da auch nie das Bedürfnis gehabt, mich zu outen, auch allgemein bei meiner Familie.
00:12:23: Ich habe gesagt, wenn ich mal einen Freund habe, dann stelle ich den ganz normal vor, als mein Freund.
00:12:27: Aber dieses Outen hat sich für mich als sowas Absurdes angefühlt.
00:12:30: Weil ich mir gedacht habe, ein Hetero muss ich ja auch nicht outen.
00:12:33: Und warum muss ich daraus jetzt was ganz Spezielles machen, wenn ich einfach nur jemanden liebe?
00:12:38: Und deswegen habe ich dieses ... Outing-Pässe nie gehabt, sondern als ich dann meinen ersten Liebeskummer hatte, ein Jahr nachdem ich wieder nach Deutschland zurückkam, dann hab ich halt davon erzählt und hab gesagt, ja, das ist mein Freund.
00:12:49: Und hab einfach ganz normal davon erzählt, dass ich halt Liebeskummer wegen meinem Freund oder jetzt Ex-Freund habe.
00:12:54: Und das war gar kein Thema.
00:12:55: Also zu Hause hat jeder gesagt, ja, okay, tut uns leid, das ist auch gar nicht so zum Thema geworden.
00:13:01: Bei meiner Oma, als ich das erzählt hab, und ich bin ja mit meiner Großmutter auch aufgewachsen, die war so meine größte Bezugsperson, die auch ganz oft Homophobesachen gesagt ... vorher.
00:13:09: Obwohl ihr auch wusste, was Sache ist, lang bevor ich das wusste.
00:13:12: Da hatte ich große Angst, mich zu outen, aber auch da habe ich die Geschichte erzählt dann.
00:13:16: Und habe geweint, weil es mir eben ganz schlecht ging vor Herzschmerzen.
00:13:18: Meine Oma hat einfach nur meine Hand genommen und hat gesagt, Schatz, das ist okay, Herzschmerz geht vorbei, andere Mütter haben auch schöne Söhne.
00:13:25: Und das fand ich so krass, weil ich so Angst hatte, mit ihr darüber zu sprechen, weil sie eben immer andere Einstellungen dazu hatte.
00:13:31: Und ab dem Moment war für mich eine neue Welt einfach.
00:13:35: Berührt mich total gerade.
00:13:36: Wahnsinn.
00:13:36: Dann
00:13:36: konnte ich ich sein auf einmal.
00:13:38: Und trotzdem hast du ja gerade eben gesagt, dass du dann noch so bevor du dann mit Drake angefangen hattest, trotzdem so in dir auch eine gewisse Abwehr hattest oder Homophobo-Tendenz gab es.
00:13:46: Hast du gedacht, du kannst es dir irgendwie abtrainieren?
00:13:48: Ich war lange in Denial, sagt man auf Englisch.
00:13:51: Ich hab das lange versucht, nicht zuzulassen einfach.
00:13:54: Ich war zwar trotzdem schon immer ein sehr flamboyanter Junge und war immer quirlig.
00:13:59: Und was vielleicht viele Leute als schwul lesen oder als nicht heteronormativ lesen.
00:14:04: Aber ich hab immer gesagt, warum darf ich als Mann so nicht sein?
00:14:07: Warum wird da jetzt meine Männlichkeit in Frage gestellt?
00:14:10: Das hat mich immer sehr genervt.
00:14:12: Meine Sexualität, dass die in Frage stellt, hat mich eher nicht so gestört, sondern immer nur, du bist kein richtiger Junge, du bist kein Mann.
00:14:18: Das hat mich genervt, weil ich mir gedacht habe, Mann sein ist ein Spektrum.
00:14:22: Das ist nicht nur Maskulinität ausstrahlen, sondern auch als Mann, dass du Feminität ausstrahlen und zulassen.
00:14:28: Und das war schon immer in mir und da habe ich immer dran geglaubt.
00:14:31: Es ist ja auch so witzig, dass man bei Frauen gibt es ja den Begriff eher ein androgyner Typ.
00:14:36: Borshikos vielleicht.
00:14:37: Borshikos, ja, genau.
00:14:39: Und das finde ich zum Beispiel bei Frauen zum Teil sehr attraktiv.
00:14:42: Es gibt ja so einen ganz bestimmten Typ, wo es Frau, die wirklich was ganz anderes Gynes hat und dabei irgendwie, also ich finde auch total sexy ist.
00:14:49: Und gibt es einen Begriff, der für Männer gilt, die diese weibliche Seite haben, ohne dass in Frage gestellt wird, dass sie ein heterosexueller Mann sind oder ein Mann sind?
00:14:58: Ich glaub, vor fünfzehn Jahren mit David Beckham war das Metrosexuell.
00:15:03: Das war so der Begriff, der jetzt ein bisschen aus der Mode gekommen ist.
00:15:06: Aber es ist interessant, dass du grad gesagt hast, ja, bei Frauen wird das oftmals als attraktiv und sexy gesehen.
00:15:12: So eine Bushikose androgyne Art, nicht komplett weiblich.
00:15:15: Das hat ganz viel damit zu tun, dass Männlichkeit das höchste Gut in unserer Gesellschaft ist.
00:15:20: Und in dem Moment, wo ich als Mann meine männlichen Züge ablege und mich der Weiblichkeit hingebe oder die zulasse, Und das ist ganz eklhaft.
00:15:29: Ich sage einfach nur, wie das in der Gesellschaft gesagt wird.
00:15:31: Da degradiere ich mich.
00:15:33: Ich lege im Prinzip Wert ab.
00:15:36: Ich lege Macht ab, weil Weiblichkeit mit Schwäche gelesen und interpretiert wird.
00:15:40: Weiblichkeit ist untergestellt der Männlichkeit.
00:15:43: Und deswegen ist es so, dass es Schwule und feminine Männer in der Gesellschaft schwerer haben, als vielleicht Androgyne oder... männlich gelesenere Frauen, wo das eher akzeptiert wird.
00:15:54: Ist verrückt eigentlich.
00:15:55: Es ist total verrückt, es ist total verrückt.
00:15:57: Ich hoffe immer darauf, dass wir immer in kleinen Schritten wahrscheinlich, aber dass wir immer mehr dazu kommen, dass du, wie du es gerade beschrieben hast, dass ein Outing kein Outing mehr ist, sondern es einfach irgendwie, aha, es ist ein Mann, ja?
00:16:10: Also sie steht auf einem Mann oder sie steht auf eine Frau.
00:16:12: Dass es irgendwann kein Thema mehr ist.
00:16:14: Ein bisschen sehen wir schon weiter.
00:16:15: Wir
00:16:15: sind schon sehr viel weiter als vor fünfzehn Jahren, als ich
00:16:18: das
00:16:18: gemacht habe.
00:16:19: Ja, wir sind schon sehr viel weiter.
00:16:20: Als ich mich für meinen Mann getrennt habe vor sechs Jahren, sagte eine meiner besten Freundinnen, mach doch mal lispisch.
00:16:28: Und ich hab manchmal gedacht, es wär irgendwie auch mal ganz cool.
00:16:31: Aber es ist einfach nie passiert.
00:16:33: Und in allen Situationen, wo die Gelegenheit...
00:16:35: Das passiert halt auch nicht einfach so.
00:16:36: Genau.
00:16:38: Ich hatte die Gelegenheit mehr als einmal schon als junge Frau wirklich immer mal wieder.
00:16:41: Und dann hab ich immer gedacht, nee, das ist dann doch nicht so in mir.
00:16:44: In der Theorie ist alles irgendwie faszinierend und spannend.
00:16:46: Aber
00:16:47: siehst du, das hat deine Freundin so salopp gesagt.
00:16:50: Aber was sie vielleicht auch im Spaß gesagt hat, ist ja was, was trotzdem in unserer Gesellschaft oftmals noch so verinnerlicht ist, dass es eine Entscheidung sei.
00:16:57: Das ist so, mach doch mal.
00:16:59: Jetzt entscheid dich doch mal.
00:17:00: Du kannst es ja mal ausprobieren.
00:17:01: Weil es viele Leute nicht verstehen, ich hab mir das nicht ausgesucht, schwul zu sein.
00:17:05: Ich hab mir nur ausgesucht, als schwuler Mann frei zu mir zu stehen und so zu leben und mich nicht zu verstecken.
00:17:11: Aber meine Sexualität, meinen Aufwähnen stehe ich, das suche ich mir nicht aus.
00:17:14: Das ist in mir drin schon immer.
00:17:16: Und das kann man sich nicht entscheiden.
00:17:18: Ich hätte mir das auch nicht ausgesucht.
00:17:19: Warum soll ich mir das Leben schwerer machen, als es ist?
00:17:21: Auch wenn ich jetzt froh bin, dass ich schwul bin, weil ich es irgendwie auch als Gabe sehe oder als Geschenk.
00:17:26: weil mir viele Sachen dadurch irgendwie anders im Leben begegnen als vielen anderen Menschen.
00:17:32: Aber es ist keine Entscheidung,
00:17:33: ja.
00:17:33: Genau, sagen ja ganz viele.
00:17:35: Viele, viele Schulefreunde von mir schon gesagt, dass sie es eigentlich schon im Kindergarten wussten, aber nicht erkannt haben.
00:17:40: Jetzt, also in Retrospect wusste ich das schon in der ersten Klasse.
00:17:44: Also wenn ich jetzt draufschaue auf an meinen Jungs, von denen ich dachte, ich finde die cool, ich war verknallt in denen, aber das hast du damals irgendwie nicht zuordnen können, weil es ja gar nicht ein Thema gewesen wäre.
00:17:56: Wie begann es mit dem Drag sein?
00:17:58: Drag hat begonnen, im Prinzip, als ich aus dem USA zurückkam, von meinem Upera, dann bin ich nach Berlin gezogen, um dort zu studieren.
00:18:06: Ich habe Amerikanistik und Skandinavistik studiert, also Literatur und Kultur im amerikanischen und skandinavischen Raum.
00:18:12: Und Berlin war... für mich eine neue Welt.
00:18:15: Ich konnte auf einmal sein, wer ich sein möchte, weil ich mich selbst gefunden habe, gerade in diesem Jahr erst.
00:18:20: Es war eine Flucht auch aus meinem alten Sein, aus meinem eigenen, das bin ich nicht.
00:18:25: Und in Berlin konnte ich mich neu erfinden.
00:18:27: Ich habe neue Freunde kennengelernt, du musst ja neue Bekanntschaften machen.
00:18:30: Und bin dann dort auch das erste Mal schwul ausgegangen.
00:18:33: Und das war eine komplett neue Welt.
00:18:35: Dort waren Dragqueens unterwegs, dort waren Transmenschen unterwegs, Lesben, Schwule.
00:18:39: Es ist alles aufeinander getroffen.
00:18:41: Im Südblock war das damals, am Cottbusator.
00:18:43: Und da war eine Dragshow und ich habe mir das angeschaut.
00:18:45: Und ich fand das zu inspirieren, weil ich das noch nicht kannte.
00:18:48: Und habe gedacht, Mensch, das ist so kreativ und das ist so... So frei einfach, diese Freiheit, die hat mich so inspiriert.
00:18:56: Und als ich mir die Leute angeguckt habe, ich dachte, das möchte ich auch machen.
00:18:59: Und ich glaube, ich kann es besser.
00:19:01: Wie geil.
00:19:02: Ja, also ganz offen sind die Kanzlers, ganz toll.
00:19:05: Es gibt vieles, was wir glauben.
00:19:06: Also, wenn ich darf, ich frag dich jetzt.
00:19:08: Das alles.
00:19:09: wenn ich irgendeine blöde Frage stelle oder du irgendwas nicht beantworten willst.
00:19:12: Gibt es
00:19:12: nicht.
00:19:13: Ich glaube, es gibt wirklich manches, was man einfach nicht so richtig weiß, wie es ist.
00:19:16: Zum Beispiel die so eine ganz manale Frage.
00:19:18: Ist jemand, der sich gerne als Drag verkleidet, wärst du gerne eine Frau geworden?
00:19:22: Gute Frage, nee.
00:19:23: Das ist aber eine Frage, die glaube ich auch die meisten Drag Queens sich irgendwann im Laufe ihrer Drag-Karriere selbst mal stellen.
00:19:29: Weil das natürlich Drag, wenn ich als Mann auf einmal Damenunterwäsche trage und mich meiner femininen Seite hingebe, das stellt zu viel in Frage.
00:19:37: Das ist ja auch schon fast ein... Politikum.
00:19:39: einfach nur dieser Aufwand, dieses Drag machen.
00:19:42: Du wirfst alle Normen über Bord, du stellst alles in Frage und irgendwann stellst du dich selbst noch mal in Frage.
00:19:49: In deinem schwulen Leben hast du gelernt, dich selbst in Frage zu stellen, weil die Gesellschaft dir sagt, du bist so nicht richtig.
00:19:54: Und wenn du dann mit Drag anfängst, stellst du dich selbst noch mal in Frage mit, wer bin ich denn jetzt wirklich?
00:20:00: Ist das was, was für mich ein Hobby ist?
00:20:02: Und ich finde das einfach nur lustig und ich hab Spaß daran, ich finde das schön.
00:20:05: bin das am Ende wirklich ich, dass ich so leben möchte.
00:20:08: Und das muss jede Drag Queen für sich selbst anders beantworten können.
00:20:11: Für mich war es dann das Fazit, ich möchte mein... Menschenkörper, den ich habe, nicht verändern.
00:20:16: Ich bin happy mit allen Teilen, die ich habe und auch nicht habe.
00:20:19: Und da muss nichts dran, da muss nichts ab.
00:20:21: Das ist gut, wie es ist.
00:20:22: Und ich habe keine, man sagt das, Gender-Dysphorie, keine Geschlechts-Dysphorie.
00:20:27: Ich bin happy mit dem, was ich habe.
00:20:29: Nichtsdestotrotz finde ich es ganz, ganz schön, diese Weiblichkeit einfach so zu zelebrieren.
00:20:33: Und dann gibt es eben andere, die mit Drag gelernt haben.
00:20:35: Moment, das fühlt sich viel besser für mich an.
00:20:38: Ich möchte in der Öffentlichkeit so gesehen werden.
00:20:40: Ich möchte als Frau gelesen werden.
00:20:41: Ich möchte als Frau leben.
00:20:43: Und dann gehen die diesen Weg.
00:20:44: Aber für mich war das auf keinen Fall irgendwie das Richtige.
00:20:47: Das
00:20:47: ist ja auch so, das Selbstbewusstsein ins Extreme zu treiben.
00:20:52: Als ich Kind war, da hat man ab und zu in einer Fußgängerzone einen Mann in Frauenkleidern gesehen.
00:20:58: Das war da.
00:20:58: Du
00:20:58: bist dann aufgewachsen.
00:20:59: Ich bin in Berlin groß geworden.
00:21:01: Und wir waren aber auch im Harz.
00:21:02: Als Westberliner bist du ja immer durch die Zone gefahren und hast dann irgendwie ... in Westdeutschland ein bisschen Urlaub gemacht.
00:21:07: Wir hatten im Harz ein kleines Ferienhäuschen.
00:21:09: Und da habe ich natürlich auch etwas Dörfliches Leben kennengelernt, aber auf jeden Fall auch in Berlin war es so, dass man hat so ... Also aus heutiger Sicht, mein Gott, was war man damals?
00:21:19: Schlimm,
00:21:20: jetzt nicht.
00:21:20: Das ist immer noch so, glaub
00:21:22: ich.
00:21:23: Und du aus Land guckst, ja.
00:21:24: Wahrscheinlich,
00:21:24: aber dieses Bedürfnis, dass Männer, die haben sich ja gar nicht so sehr schön gemacht, sondern haben wirklich zum Teil so eine Kittelschürze.
00:21:29: Aber Hauptsache, sie konnten in die Öffentlichkeit und sich mal als Frau fühlen.
00:21:32: So war ja das irgendwie.
00:21:34: Hat es irgendwas mit dem zu tun, was ... was du erlebst oder was du zelebrierst?
00:21:39: Du meinst jetzt den Vergleich mit was die Männer, was du damals gesehen hast?
00:21:43: Frauenkleider
00:21:43: zu tragen.
00:21:44: Ob das das gleiche Bedürfnis ist oder ob das was ganz andere, eine ganz andere Motivation ist.
00:21:48: Also anders gefragt, ist das, was du machst, einfach eine Art von Kunst, die du natürlich perfekt beherrscht?
00:21:53: Oder ist es auch ein Gefühl, dass du dich mit Frauenkleidern dann nochmal anders
00:21:58: findest?
00:21:59: Also es ist für mich so, dass es geht mir eigentlich um das Visuelle.
00:22:03: Ich liebe einfach die Visualität.
00:22:05: von weiblicher Ästhetik oder von dem, was als weiblich gelesen wird.
00:22:08: Denn am Ende ein Kleid ist nicht, es hat kein Geschlecht.
00:22:11: Eine Wimper, die ich mir aufklebe, hat kein Geschlecht.
00:22:13: Sie wird nur mit Weiblichkeit assoziiert.
00:22:16: Und in dem Moment, wo ich das dann als Mann trage, werde ich weiblicher wahrgenommen.
00:22:20: Ich finde das einfach visuell sehr, sehr schön.
00:22:22: Und was es mit mir macht, ist, glaub ich, es gibt mir so eine Art Superpower.
00:22:27: Ich fühl mich, als hätte ich meinen Superman umhangen an.
00:22:30: Und jetzt kann mir nichts.
00:22:32: Was auch viel, glaub ich, damit zu tun hat, so viele Traumata aus meiner Vergangenheit, wie ich groß geworden bin, was ich alles durfte und nicht durfte, wer ich sein durfte, wer ich nicht sein durfte, dass ich das in dem Moment ablegen kann.
00:22:42: Und jetzt bin ich einfach die selbstbewusste Drag Queen, die vor dir steht und mir kann jetzt keiner was.
00:22:48: Und ich glaube, das ist auch der Grund, warum ich so gerne vor die Kamera gehe, weil es bin zwar ich, aber es ist eine stärkere Version von mir.
00:22:55: Eine mir kann keiner was Version.
00:22:57: Cool.
00:22:57: Ich
00:22:58: glaube, das kann ich super nachfühlen, weil ich mich auch... Also, ich muss nicht immer hohe Schuhe tragen, ne?
00:23:04: Aber wenn ich ein schönes Kleid anhabe und schöne Schuhe anhabe und mich ein bisschen schön macht, dann bin ich auch anders.
00:23:10: Oder ich fühle mich anders, als wenn ich in Jogginghose ungeschminkt einkaufen gehe, was ich auch mache.
00:23:16: Ich bin auch froh, dass ich das mache.
00:23:17: Und ich denke, die Leute könnten denken, na, ungeschminkt sieht sehr anders aus.
00:23:21: Aber das macht ja was mit einem.
00:23:23: Und
00:23:23: das ist Drag.
00:23:24: Auch das, was du beschreibst, ist im Prinzip Drag.
00:23:27: eine Kramotte und einen Look auflegen, um ein gewisses Gefühl bei dir selbst und bei anderen hervorzubringen.
00:23:33: Du, wie du sagst, du bist privat, vielleicht ganz anders unterwegs im Schlaberlook, weil du ... dann keine Aufmerksamkeit möchtest, weil du einfach gar nicht in die Aufmerksamkeit geraten möchtest, du willst unerkannt sein.
00:23:44: Und dann hast du aber wieder Momente, wenn du zum Beispiel ausgehst oder vor der Kamera bist, wo du dich schick machst, wo du Schuhe anziehst und fast eine Maske gerade irgendwie machst, ne?
00:23:53: Weil du möchtest, dass du anders wahrgenommen wirst, dass ein anderer Teil von dir wahrgenommen wird.
00:23:58: Und das ist im Prinzip Drag.
00:23:59: Also jedes Mädchen da draußen, das in den Nachtclub geht und sich dafür aufprätzelt, macht das wahrscheinlich, weil sie den Männern gefallen möchte, weil sie eine gewisse Seite von sich zeigen möchte, die sie zu Hause überhaupt gar nicht in Vordergrund stellt.
00:24:11: Das ist am Ende Drag.
00:24:12: Gibt es eigentlich auch weibliche Drag Queens in deiner Welt?
00:24:15: Drag Kings sind das dann.
00:24:17: Es gibt beides.
00:24:17: Es gibt Frauen, die Drag machen in der femininen Form.
00:24:21: Ich weiß gar nicht, ob es dann, also da gibt es verschiedene Begriffe für, aber es ist halt einfach eine Drag Queen am Ende, ne?
00:24:26: Und dann gibt es auch Drag Kings, das sind oftmals Frauen, die sich als männliche Pondor dann darstellen mit Perücke und Glitzer und Badaufkleben und so weiter.
00:24:35: Es gibt es in alle Richtungen.
00:24:37: Schön, schön, dass es heutzutage irgendwie alles gibt und dass es
00:24:41: kein Skandal
00:24:42: mehr auslöst.
00:24:43: Nicht so ganz.
00:24:44: Auf der Straße schon, wenn ich jetzt in den Medien unterwegs bin, wenn ich hier in einem Studio ankomme oder da, das interessiert niemand, die kennen ja das Showbiss, die sind aufgeklärt, die Leute hinter den Kulissen.
00:24:54: Aber wenn ich so auf die Straße gehen würde, das würde ich nie machen.
00:24:58: Ich würde so nicht mehr U-Bahn fahren, ich würde so nicht, nee, Taxi fahren auch ganz schlimm, der Taxifahrer gerade hat.
00:25:03: gar keinen Bock auf mich gehabt.
00:25:06: Das ist in der Öffentlichkeit gefährlich auch.
00:25:09: Deswegen mache ich das nicht.
00:25:11: Wie viele Tage im Monat ungefähr bist du in Drag?
00:25:14: Kann ich pauschal gar nicht sagen.
00:25:15: Ich würde eher sagen, Drag mache ich.
00:25:18: Inzwischen nur noch, wenn ich bezahlt werde oder wenn ich ganz großen Spaß daran habe, weil ich mit Freunden ausgehe oder weil ich zu Hause vor die Kamera gehe.
00:25:26: Also Drag hat inzwischen nicht mehr nur den Stellenwert, ich mach das als Hobby und ich spüre mich mal anders, weil.
00:25:32: das habe ich erlebt.
00:25:33: Jetzt ist es eher so, Drag ist eine Karriere geworden.
00:25:36: Deswegen, ich glaube, diesen Monat bin ich bestimmt so achtmal in Drag.
00:25:40: Dann gibt es aber auch zwei, drei Monate im Stück, wo ich nur einmal im Drag bin.
00:25:44: Ganz unterschiedlich.
00:25:45: Du lebst ja mit deinem Partner in LA.
00:25:47: Ich verfolge das aber total gerne.
00:25:49: Wie findet der dich?
00:25:50: Also in Drag?
00:25:51: Findet er es toll?
00:25:52: Das war für den auch ein Prozess.
00:25:54: Da fand das... Also, der hat erst mal keine krassen Vorbehalte gehabt, aber der kannte das nicht.
00:25:59: Als er mich kennengelernt hat, bin ich direkt damit rausgerückt.
00:26:01: Ich sag, ich mach übrigens auch Drag, weil das damals beim Dating ein ganz großes Thema war.
00:26:05: Das wollten Männer nicht zulassen.
00:26:07: Schwule Männer lieben immer noch Männigkeit, Maskulinität.
00:26:10: Und das ist ein ganz großes Ding in der Community.
00:26:12: Und wenn dann jemand so seine Weiblichkeit zulässt und das auch noch circa Jahre macht, ging gar nicht.
00:26:16: Bei ihm war das nicht so das Thema.
00:26:18: Der sagt, okay, mach halt.
00:26:19: Der sagt mir schon, wenn ich in Drag bin, auch heute siehst du toll aus.
00:26:23: Und das sieht mega aus.
00:26:24: bist du sicher, dass du das anziehen möchtest?
00:26:26: Also der hat schon eine Meinung dazu.
00:26:27: Aber er ist der most supportive Boyfriend, den man sich vorstellen kann.
00:26:32: Der unterstützt das voll und ganz, ja.
00:26:34: Weil er sagt, das bist du und du hast das Spaß daran, das ist deine Karriere.
00:26:37: Was wäre ich denn für ein Partner, wenn ich dich nicht so nehme, wie du bist?
00:26:41: Eigentlich ist es.
00:26:42: schönste in der Beziehung, oder?
00:26:44: So muss es sein.
00:26:44: So muss es sein.
00:26:45: Wenn
00:26:45: man das über seinen Partner sagen kann, dann...
00:26:47: Du, alles andere, Scheidung, wirklich.
00:26:50: Wird ich nicht so nimm, wie du bist, dann passt dir nicht zusammen.
00:26:52: Das geht nicht.
00:26:53: Wunderschön, wenn man das so sagen kann, wunderschön.
00:26:55: Das heißt ja nicht, dass man nie irgendwas Kritisches bespricht oder so, ne?
00:26:58: Aber so, wenn man sagt, ich bin der Supporte von der Unterstützter, hast dir gutfut, was du gerne machen möchtest.
00:27:04: Ist es auch da die Frage?
00:27:06: Ist es ein Anturner für ihn oder eher gar nicht?
00:27:08: Nee,
00:27:08: gar nicht.
00:27:09: Also weder für ihn noch für mich ist es was Sexuelles.
00:27:11: Das gibt es auch, dass Drag so zum Fetisch wird für Leute.
00:27:14: Es gibt auch ganz viele Drag Queens, die in Drag dann Sex haben.
00:27:18: Das wäre für mich gar nichts, weil das für mich nicht so sehr ... Ja, für mich, wie gesagt, es geht um die Visualität des Ganzen und um Weiblichkeit zu zelebrieren und nicht um was Sexuelles.
00:27:27: Und wie viele unterschiedliche Personas oder Figuren hast
00:27:31: du?
00:27:31: Ich bin, ist immer Candy, aber der Look wechselt.
00:27:35: Ich möchte nicht mehr, dass er so festgefahren ist.
00:27:37: Früher war er ein bisschen festgefahren bei mir.
00:27:38: Da war es immer die blonde Perücke, die blonde Echthaar Perücke.
00:27:41: Und es war mir ganz wichtig, so echt wie möglich wie eine Frau auszusehen, das habe ich abgelegt.
00:27:46: Inzwischen finde ich es toll, große Haare zu haben, Plastikhaare und ein bisschen pompöser aufzutreten als zuvor.
00:27:52: Und das aber trotzdem mit einer gewissen Ästhetik, die sich mit meiner vorherigen Ästhetik vereinbart, zu kombinieren.
00:27:58: Also es ist ganz viele unterschiedliche Looks, aber trotzdem ... gleiche Person.
00:28:01: Interessant, weil das habe ich auch.
00:28:03: Ich überlege gerade, wo ich das schon mal besprochen habe, dass es gibt ja auch Männer, die wirklich wie eine natürliche Frau.
00:28:09: Ach so doch bei Germany's Next Topmodel.
00:28:11: Hatte es mal eine.
00:28:12: Der Topmodel hat es gesagt, dass sie eigentlich gerne eine ganz natürliche, ungeschminkte Frau wäre, also eine von denen die Trans Trans waren.
00:28:20: Und es gibt halt unterschiedliche Bedürfnisse, Punkt.
00:28:22: Also die einen wollen gerne eine Schippe drauflegen und die anderen würden gerne eine ungeschminkte, natürliche Person sein, die sie.
00:28:29: Genau, aber das ist ja bei.
00:28:31: Transfrauen ist ja auch noch mal verständlich, weil das sind ja Personen, die wirklich als Frau leben möchten, egal mit welchem Geschlecht sie geboren sind.
00:28:39: Und wenn du das dann hast, dass du dich in deinem Geschlecht nicht wohlfühlst und gerne das andere Geschlecht sein möchtest, dann willst du ja so gut wie möglich dementsprechend, was du sein möchtest.
00:28:49: Und dann verstehe ich, wenn eine Transfrau, die als menschenkörper geboren ist, auf Biegen und Brechen unbedingt als Frau wahrgenommen werden möchte und ungeschminkt aussehen möchte, wie eine Frau verstehe ich absolut.
00:29:00: Aber es ist halt was ganz anderes am Ende als Drag machen.
00:29:03: Das eine, was ich erklären kann, Drag ist fast wie eine Verkleidung und Trans ist wirklich deine Identität.
00:29:11: Als ich mal so ein bisschen mich mit mehr nach unserer Begegnung, da hab ich gedacht, was für eine tolle Person.
00:29:16: Aber haben
00:29:16: wir dann so viel gequatscht?
00:29:17: Nein, aber ich glaube, es war so.
00:29:19: Wir waren auf dieser Fashion Week und das ist für mich auch immer so, geht da gar nicht so häufig hin.
00:29:23: Es ist ja
00:29:23: immer so aneinander vorbei,
00:29:25: man hat
00:29:26: gar nicht Zeit für einen anderen.
00:29:27: Bei Marina Hörmanns-Eder haben wir uns getroffen.
00:29:28: Auch eine
00:29:28: große Party.
00:29:29: Ganz genau.
00:29:30: So der bin ich nicht mehr gegangen, weil ich morgens Sendung hatte, aber du bist zu mir gekommen und warst so sweet.
00:29:35: Und ich war irgendwie geschmeichelt, davon dachte ich, was ist für eine schöne Ausstrahlung?
00:29:39: Das ist ein ganz toller Mensch.
00:29:40: Genau.
00:29:41: Und natürlich bist du auch sehr schlau.
00:29:43: in allem, was du sagst, in allen Interviews und so.
00:29:45: Merkt man, dass du... Also, mich wundert es nicht, dass du theoretisch auch einen anderen Beruf hättest ausüben können und das ja studiert.
00:29:50: Und das kriegt man schon mit, dass du nicht nur in dieser Glamour-Welt zu Hause bist, sondern dass du viele Dinge durchdenkst.
00:29:55: Und das hat sich für mich sehr schnell vermittelt.
00:29:57: Und deswegen habe ich das als was ganz besonders Schönes wahrgenommen.
00:29:59: Das ist das schönste Kompliment, was ich hier bekommen habe.
00:30:01: Danke.
00:30:02: Oh,
00:30:02: sehr schön.
00:30:03: Was wärst du denn geworden?
00:30:04: Wären das jetzt nicht eine Karriere geworden?
00:30:06: Also, Amerikanistik und Skandinav...
00:30:10: Skandinavistik, ja.
00:30:11: Das
00:30:11: heißt, sprichst du schwedisch?
00:30:13: Ja, also ich habe schwedisch im Studium gelernt, um dann später skandinavische Literatur lesen und hören und sprechen zu können.
00:30:21: Schön,
00:30:21: dann hast du es genauso gemacht wie ich.
00:30:22: Du hast praktisch im Studium gelernt?
00:30:24: Ja.
00:30:24: Ja, ich habe auch Spanisch studiert unter anderem, neben Publicistik und dachte so, naja, englisch und französisch, sprichst ja schon, man macht's ja jetzt Spanisch.
00:30:31: Wieso?
00:30:31: Wirklich?
00:30:31: Spanisch kommt dann so schnell, finde ich.
00:30:33: Aber ich, nach mir leider nicht.
00:30:34: Also ich habe irgendwie in meinem Studium, ich hatte nur Leute um mich rum, die irgendwie ein Jahr in Südamerika waren und alle lasen irgendwie Spanische Literatur und ich hab mit Vokabeln angefangen und hab wirklich gesagt, was tue ich mir hier
00:30:45: an?
00:30:45: Okay,
00:30:45: aber du hast es
00:30:46: dann noch
00:30:46: gut geschafft, oder?
00:30:47: Ja, ich hab's gut geschafft, so, dass ich
00:30:48: heute uns gut sprechen
00:30:50: kann.
00:30:50: Genau, genau.
00:30:50: Das ist auch schön.
00:30:51: Also ich glaube wirklich, dass... Aber du
00:30:52: pflegst das auch, oder?
00:30:54: Genau, ich pflege die Sprache, ich spreche gerne, ich nutze das auch immer, wo ich kann.
00:30:57: Und die Sprachen helfen mir in meinem Berufsleben und in meinem Leben wirklich mit am meisten.
00:31:01: Von dem, was ich so gelernt habe in Schule und Studium.
00:31:04: Ja, Sprache war irgendwas, was mir in der Schule immer am leichtesten fiel.
00:31:08: Ich hatte nie Probleme mit Englisch, mit Deutsch.
00:31:10: Das war alles easy für mich.
00:31:12: Ich weiß auch nicht, warum.
00:31:13: Es ist halt einfach, manche Leute haben da viel leichten Talent für und manche nicht.
00:31:16: Dafür bin ich ganz schlecht in BWL gewesen.
00:31:18: Ich war ohne Krotten schlecht in Sport.
00:31:20: Was wär ich geworden, wär jetzt Drag nicht.
00:31:23: meine Karriere.
00:31:23: Also ich habe ja eine Ausbildung zum Grafiker gemacht, habe als Grafiker gearbeitet.
00:31:27: Dann war ich ganz viel im Online-Marketing tätig.
00:31:30: Ich war ja Online-Marketing-Projektmanager bei einem großen Verlag in Berlin.
00:31:35: Und dann habe ich nebenbei angefangen zu studieren, weil ich gedacht habe, ja, ich brauche noch irgendwas für den Kopf.
00:31:39: Das fordert mich nicht so heraus, dass ich brauche ein bisschen mehr noch als nur dieses Online-Marketing.
00:31:44: Und so kam dann Literatur und Kulturwissenschaften, weil ich da einfach Bock drauf hatte.
00:31:47: Ich habe gern gelesen, sprachen vielmehr leicht, Rhetorik war für mich jetzt kein schweres Ding.
00:31:52: Da hab ich das halt gemacht, den Weg des geringsten Widerstandes, aber trotzdem was für den Kopf machen.
00:31:57: Und ja, was machst du mit Geisteswissenschaften?
00:31:59: Du wirst Taxifahrer oder Drag Queen.
00:32:03: Ja,
00:32:04: das
00:32:04: waren so die zwei Lege.
00:32:06: Auf der anderen Seite, ich hab das ja wirklich für mich gemacht.
00:32:08: Ich hatte ja schon eine berufliche Karriere und hab das nebenbei noch gemacht.
00:32:11: Und ich hätte im Online-Marketing bleiben können.
00:32:14: Das hab ich auch gerne gemacht, aber das Angestelltenverhältnis war es nicht für mich.
00:32:18: Und ich konnte nicht kreativ genug sein.
00:32:20: Ich hatte wirklich immer so einen Hals, wenn ich einen Urlaubsantrag stellen musste.
00:32:24: Und dann musst du Trumbang kriegst du den jetzt oder nicht.
00:32:26: Ich hab ein ganz großes Autoritätsproblem.
00:32:28: Ich kann also einen Chef haben, ist das schlimmste für mich.
00:32:31: Ich bin ein großer Rebell.
00:32:33: Und deswegen war für mich irgendwann, als ich damit Social Media angefangen habe mit Drag, hab ich gesagt, ich mach das jetzt zur Karriere, weil ich kann das A nicht mehr angestellt sein.
00:32:42: Ich find das ganz furchtbar.
00:32:44: Und B, erreiche ich so mehr Leute, wenn ich in meiner Dragpersona an die Öffentlichkeit gehe.
00:32:48: Das hat für mich am meisten Sinn gemacht,
00:32:50: ja.
00:32:50: Ich hab so gedacht, als ich dann mehr von dir erfahren habe, dass du ja wirklich schaffst, einen Traum dir zu erfüllen.
00:32:57: Also, dass du dir was... Das
00:32:58: schaffen wir alle, wenn wir's machen.
00:32:59: Genau.
00:33:00: Und ich versuche das auch immer mehr.
00:33:01: Ich würde auch sagen, dass ich ganz gut bin schon früher, dass ich auch schon als Teenager wusste, dass ich irgendwie was Besonderes machen möchte.
00:33:08: Ich wollte unbedingt ins Ausland.
00:33:09: Meine Schwester haben meine Eltern das noch verboten.
00:33:11: Die wollte auch gerne als Austauschstühlerin gehen.
00:33:13: Ich war im Umland von San Francisco, mit denen ich heute auch noch ... Da
00:33:16: war mein Operjab in der Bay Area.
00:33:18: In der Bay
00:33:19: Area.
00:33:19: Kennst
00:33:19: du Oakland hinter Oakland Berkeley?
00:33:21: Da hinter ... Orinda heißt das.
00:33:24: Orinda!
00:33:24: Das
00:33:24: ist ... Ich war in der
00:33:25: von jetzt.
00:33:26: Nein!
00:33:27: La Morinda.
00:33:28: La Fajette Moraga.
00:33:29: Ja, genau.
00:33:31: Ja, ich war ein Orinda, genau.
00:33:32: Und ich war mit ... ist das witzig.
00:33:35: Und weißt du, was ganz toll ist?
00:33:37: Als du gerade erzählt hast, dass du noch Kontakt zu der Familie hast, ich fliege jetzt zu meiner Freundin nach San Francisco.
00:33:42: Wenn die Folge kommt, bin ich wahrscheinlich eher dann schon zurück.
00:33:45: Also ich bin jetzt auf dem Sprung, weil ihre beiden Eltern, also meine Gasteltern, die sind gestorben.
00:33:50: Oh nein.
00:33:51: Und sie hat die
00:33:51: Asche praktisch in zwei Ohnen zu Hause und ich gehe noch mit meinem Sohn auf eine Hochzeit und dann habe ich gesagt, ich komme zu dir und wir räumen die Wohnung aus.
00:33:58: zusammen und vielleicht machen wir eine kleine Zeremonie und verstreuen es mehr, weil sie sich so ein bisschen damit überfordert fühlt.
00:34:05: Und das ist so schön.
00:34:06: Also auch
00:34:06: eine Freundschaft fürs Leben geworden,
00:34:09: ne?
00:34:09: Ja.
00:34:09: Fast vierzig Jahre.
00:34:10: Das ist wirklich eine Freundschaft fürs Leben und vielleicht auch wirklich nochmal so wie jetzt unsere beiden Erfahrungen, dass es was Tolles ist, so einen Schritt zu gehen, wenn man sich es wirklich wünscht, auch wenn man nicht weiß, ob es immer optimal läuft, alles.
00:34:22: Aber
00:34:22: nichts läuft immer optimal und das ist das Schöne im Leben.
00:34:25: Wenn alles glatt laufen würde, langweilig wäre.
00:34:28: dass denn niemand von uns würde wachsen, niemand würde neue Sachen erleben, niemand könnte neue Erfahrungen machen, wenn alles glatt laufen würde.
00:34:34: Was ich ganz, ganz früh im Leben gelernt habe, Sachen dürfen und müssen schief gehen.
00:34:39: Anders lernt man nicht, anders wächst man nicht.
00:34:42: Und ich habe auch ganz früh gelernt, dass es eine Komfortzone ist, woraus man unbedingt ausbrechen muss.
00:34:47: Und ich glaube, das macht vielleicht den Unterschied zwischen mir und vielen anderen Leuten, die da draußen zuschauen, weil ich nie Angst vorm Scheitern hatte.
00:34:55: Ich habe immer gesagt, Scheitern ist der einst... wenn du ein Traum hast, und das finde ich so schade, dass uns in Deutschland in unserer Kultur nicht mehr beigebracht wird, Träume zu haben und diese zu verfolgen.
00:35:06: Träume müssen trotzdem noch sehr realistisch und in greifbarer Nähe sein.
00:35:10: Dann ist es, wenn du vierzehn bist, es ist dein Traum, Bankkaufmann zu werden.
00:35:13: Ich so, nee, das ist kein Traum.
00:35:14: Das ist einfach ein Schritt ins Beruf lebenden.
00:35:16: Jeder schafft das.
00:35:18: Also Träume dürfen groß sein und sollen groß sein.
00:35:21: Und nichts ist unerreichbar.
00:35:23: Was ich gelernt habe, einfach, wenn du ein Traum hast, brauchst gar nicht... nicht glauben, dass du ihn erfüllst, sondern du musst es wissen.
00:35:29: Und dann wirst du den Weg gehen.
00:35:31: Wenn das dein Traum ist, wirst du den Weg gehen, auf jeden Fall.
00:35:33: Ich
00:35:33: glaube, das ist eben nicht jeder ganz so in sich spürt.
00:35:36: Nicht jeder hat vielleicht auch das von der Natur mitbekommen oder von den Eltern mitbekommen.
00:35:40: Und für den ein oder anderen kann das schon ein Riesensieg und Erfolg im Leben sein, wenn er eben diese Banklehre macht, weil auf seiner Familie was ganz anderes vermittelt wird.
00:35:48: Also es gibt so unterschiedliche Wege, aber es ist halt was Schönes, was man vermitteln kann.
00:35:53: Und du machst das auf jeden Fall, dass man ruhig Dinge wagen kann.
00:35:57: Und wenn es mal nicht funktioniert, ist das auch nicht so schlimm.
00:35:59: Ich habe das zum Beispiel, ich war auch ein Pärmädchen und ich hatte ganz oft in meinem Leben ganz tolle Erfahrung.
00:36:05: Ich bin auch in der Familie groß geworden mit sehr viel Liebe, mit sehr viel Sicherheit.
00:36:09: Ich habe nie Angst gehabt, dass meine Eltern irgendwie keine Geld mehr haben oder so.
00:36:12: Wir waren so eine ganz normale Familie, mit viel Sicherheit.
00:36:15: Und dann bin ich als Supermädchen nach Madrid gekommen.
00:36:18: Na, die waren sowas von gar nicht an mir interessiert.
00:36:20: Ich habe dann wirklich eine andere Seite kennengelernt, die ich auch nicht so schön fand.
00:36:25: Die haben sich meinen Namen nicht gemerkt, wollten ohne mich Weihnachten feiern.
00:36:28: Schon haben sie mir gleich am ersten Tag gesagt und ich musste immer irgendwie ob ich denn jetzt dann das Geld bekomme für die Woche und so.
00:36:35: Und das war wirklich keine so schöne Zeit.
00:36:37: Selbst an meinem Geburtstag haben die mir gesagt, nee, kannst doch nicht rausgehen, weil wir sind jetzt mit den Eltern verabredet.
00:36:41: Also, die haben ihre Eltern dann eingeladen.
00:36:43: Also wirklich Desinteresse.
00:36:44: Wie bist du damit umgegangen?
00:36:45: Was hat das mit dir gemacht?
00:36:47: Also, ich hab natürlich gelitten.
00:36:48: Auf jeden Fall.
00:36:49: Wie alt warst du da, so zwanzig?
00:36:50: Ich
00:36:50: war neunzehn, also nach dem Abi, ich war mir neunzehn Abi gemacht.
00:36:53: Aber ich hab mich schon nicht so richtig geliebt geführt, sowieso nicht, aber nicht so... Ja, und hab dann aber damals schon gedacht, okay, du ziehst jetzt, auch wenn's nicht schön war, du lernst jetzt hier gerade was.
00:37:03: Ich war wirklich Dienstboot, denn die hatten auch eine Köchin und die war sogar Anhaltsverbietin, von der hab ich kochen gelernt, mit der hab ich gerne Zeit verbracht und hab so ein bisschen die andere Seite der Gesellschaft kennengelernt.
00:37:13: Habe damals schon gewusst, fürs Leben ist das eine gute Erfahrung.
00:37:16: Ich bin dann aber kurz vor Weihnachten, nach meinem Geburtstag, kurz vor Weihnachten bin ich gefahren und hab gesagt, ich möchte nach Hause nach einem Vierteljahr.
00:37:21: Also drei Monate, dann war ich einfach durch mit dem Thema.
00:37:24: Das
00:37:24: ist aber auch gut, dass du für dich dann Grenzen gesetzt hast.
00:37:27: Das ist ja was, was du sonst vielleicht nicht in dem Moment gelernt hättest.
00:37:30: Stimmt.
00:37:31: In dieser Situation.
00:37:32: Und was du vielleicht auch gelernt hast, dann ist Erwartungshaltungen zu managen und auch zu justieren.
00:37:38: Du hattest eine ganz andere Erwartung als du dorthin gegangen bist.
00:37:40: Und auf einmal wurdest du wahrscheinlich enttäuscht.
00:37:42: von dieser Erwartung und dann hast du die justieren müssen, dass das neu regeln müssen und daran bist du gewachsen.
00:37:48: Aber nochmal kurz, um auf den Bankaufmann zurückzukommen.
00:37:51: Danke für die Korrektur.
00:37:52: Das stimmt absolut, was du sagst.
00:37:53: Das kann auch ein Traum sein, wenn man aus anderen Familien kommt und das toll ist.
00:37:57: Aber was ich sagen wollte ist, du darfst auch noch weiter träumen.
00:38:00: Du musst nicht beim Bankaufmann, wenn du es erreicht hast, dann aufhören und sagen, jetzt habe ich es erreicht, sondern du bist dann sechzehn in der Lehre und du darfst Groß träumen.
00:38:07: Das ist dir erlaubt.
00:38:09: Und das müssen die Leute wissen, dass es ihnen erlaubt ist, zu träumen und diese Träume auszusprechen und den Weg zu diesem Traum zu gehen.
00:38:15: Noch weiter und größer.
00:38:16: Wie auch immer dieser Traum.
00:38:18: Ich bin total bei dir und es beginnt mit einem Traum und es kommt der nächste, du lebst jetzt in
00:38:22: L.A.,
00:38:22: du musst mal auch gleich noch mal drüber sprechen, aber das Leben entwickelt sich und wir entwickeln uns immer weiter und Dinge zu wagen und auch zu festzustellen, das ist jetzt doch nicht meins.
00:38:31: Also das finde ich eine ganz interessante Betrachtungsweise, was du gerade gesagt hast, weil so ein kleines bisschen habe ich das immer als Scheitern schon angesehen, dass ich dann nach drei Monaten nach Hause gefahren bin, aber eigentlich
00:38:39: habe ich... Was ein Erfolg für dich
00:38:40: eigentlich.
00:38:41: Ja genau, eigentlich habe ich die Grenze gesetzt und es war einfach nicht okay, es war nicht okay.
00:38:44: Ich war auch jung und okay mit den neunzehn Jahren.
00:38:47: noch weit entfernt davon wirklich selbstständig zu sein.
00:38:49: Und ich habe einfach meine Grenze gesetzt und bin dann ja auch froh gewesen, als ich wieder zu Hause war.
00:38:54: Was hast du denn noch für Träume?
00:38:55: Ich meine, du hast schon echt mit die größten Sachen in Deutschland im Fernsehen erreicht, aber hast du noch private oder auch berufliche Träume, wo du sagst, welche, die du auch aussprechen kannst?
00:39:04: Oder behältst du sie lieber für
00:39:05: dich?
00:39:05: Also sagen wir mal so, der Podcast ist ein Traum von mir gewesen.
00:39:08: Ich habe eigentlich davon geträumt, wirklich sehr lange geträumt, dass ich eine Talkshow im Fernsehen bekomme, als ich noch dachte, es muss im Fernsehen stattfinden, wo ich auf meiner Art und Weise Gespräche führen kann.
00:39:19: Und zwar völlig egal, ob mit einer prominenten Person oder mit jemandem normal ist.
00:39:22: Wir haben alle die gleichen Themen.
00:39:23: Wir wollen alle eine schöne Beziehung führen.
00:39:25: Wir wollen gesund, älter werden.
00:39:27: Wir haben unsere Themen.
00:39:29: Wir wollen mal ablachen in schwierigen Zeiten.
00:39:31: Wir haben die Sorge, wenn wir Kinder großziehen, ob sie was werden, ob sie glücklich werden und versuchen, die auf dem Weg zu begleiten mittlerweile, sie wieder aus dem Haus zu lassen und so viele Themen.
00:39:40: Ich habe mir gedacht, warum spricht denn keiner so darüber, wie ich das selber als Bedürfnis hätte?
00:39:44: Den Traum habe ich mir.
00:39:45: erfüllt und es gibt noch den einen oder anderen persönlichen Traum, den erzähle ich jetzt nicht.
00:39:50: Okay, aber wie schön, dass du auch da gelernt hast, du hast deinen Traum im Prinzip wahrgemacht und aber justiert, weil du gesagt hast, wenn ich hätte das gerne im Fernsehen und das ist das, weil du aus einer Fernsehwelt kommst und warum kommt das Angebot nicht, wenn ich das Pitche, warum wird es nicht angenommen und das dann nicht als Scheitern zu sehen, sondern sich diesen Traum selbst zu erfüllen.
00:40:08: und da hast du deine Talkshow, weißt du?
00:40:10: Nur weil der Traum jetzt anders in Erfüllung gegangen ist, ist es ja kein Scheitern.
00:40:14: doch er ist einfach justiert worden und es hat einfach funktioniert jetzt.
00:40:18: Und der Benefit kommt auf so vielen Ebenen.
00:40:20: Also ich liebe es natürlich, dass der Podcast so gewertschätzt wird, so gemocht wird, so sich so toll entwickelt hat.
00:40:26: Und darüber ist auch nochmal von ganz anderer Seite so viel passiert.
00:40:30: Also insofern fügen sich ganz viele Dinge zusammen.
00:40:32: Ich glaube am Ende ist der Traum, dass man ein glückliches Leben hat und wenn die Kinder aus dem Haus sind, da muss man sich neu aufstellen, muss neu gestalten.
00:40:40: Das ist ein bisschen das, woran ich gerade arbeite.
00:40:42: Lernst dich nochmal neu kennen.
00:40:43: Genau,
00:40:44: genau.
00:40:45: Da
00:40:45: komme ich auch noch hin irgendwann.
00:40:46: Bei mir kommen jetzt erst die Kinder.
00:40:48: So,
00:40:48: und das finde ich so toll.
00:40:50: Das finde ich so schön, auch wie du davon erzählst.
00:40:52: Also ihr kriegt jetzt ein Kind.
00:40:55: Du lebst in L.A.
00:40:56: mit deinem Partner.
00:40:57: Auch noch mal ein Traum, den du dir erfüllt hast.
00:40:59: Wie ist es entstanden, dass du wusstest, jetzt soll ein Kind unser Glück perfekt machen?
00:41:04: Ich wollte schon immer Kinder.
00:41:05: Schon als Kind wusstest ich, ich möchte irgendwann eine Familie haben.
00:41:07: Hat vielleicht viel damit zu tun, dass meine Familie ohne dazu privat zu werden.
00:41:13: Das war nicht die Familie, die ich mir vielleicht gewünscht hätte für mich selbst.
00:41:16: Und deswegen war mein Wunsch nach einer eigenen Familie immer sehr, sehr, sehr groß.
00:41:21: Und ich hab immer Kinder geliebt, ich hab viele jüngere Geschwister und Cousins und Cousinen und schon immer als Babysitter gearbeitet.
00:41:27: Und das hat mir immer Freude gemacht.
00:41:29: Ich fand das immer toll.
00:41:30: Ich bin ja auch so ein bisschen so ein kleiner Peter Pan und im Herzen Kind geblieben oder jung geblieben.
00:41:35: Und bin jetzt mit ... Warte mal, wir sind jetzt seit zwölf Jahren zusammen, mein Freund und ich.
00:41:39: Und ja, irgendwann wird das Thema.
00:41:41: Also, wir haben das schon vor Jahren ... Ich hab dann drüber gesprochen, hast du einen Kinderwund, ja oder nein.
00:41:45: Bei mir war der immer ganz groß.
00:41:46: Ich hab gesagt, ja, kann sich das auch vorstellen, wär schön irgendwann mal.
00:41:49: Wir wollten abwarten, bis ich die geistige Größe erreicht habe.
00:41:57: Das hat ein bisschen gedauert.
00:41:58: Ich fühl mich jetzt noch sehr viel mehr bei mir angekommen als vor zehn Jahren.
00:42:02: Auch wenn ich damals wahrscheinlich schon ein guter Papa gewesen wäre.
00:42:04: Aber ich fühl mich jetzt sehr viel bereiter noch.
00:42:06: Und auch das finanzielle einfach.
00:42:08: Wenn man so ganz bewusst eine Familie ... Planung angeht und das ist ja bei queeren Familien eben so, du musst das sehr genau planen, weil ich nicht einfach so mal zufällig aussehenden Kindzeugen oder bekommen kann, wie das vielleicht in vielen Familien der Fall ist, dass es halt passiert und so wie gehen wir jetzt mit der Situation um?
00:42:25: Bei mir war
00:42:27: das noch gar nicht auf dem Plan und dann ist es passiert.
00:42:30: Genau und für viele ist das Fluch, für viele ist es an Segen und bei uns ist es eben dadurch, dass es so geplant ist, überlegt man sich dann, wann ist der richtige Zeitpunkt, gibt es einen richtigen Zeitpunkt, ja oder nein?
00:42:40: Und als wir dann nach Amerika gezogen sind vor mehr als einem Jahr jetzt, dann war relativ schnell die Diskussion, machen wir das jetzt oder in zwei Jahren?
00:42:48: Und dann haben wir uns informiert, wir haben geguckt, was gibt es für Möglichkeiten?
00:42:52: Wie sieht es mit Adoption aus in Deutschland, Auslandsadoption, Pflegekinder, all diese, wirklich, wir sind alles durchgegangen.
00:42:58: Und alles hat einen unglaublich langen Weg zur Familie, zur Wunschfamilie als queere Person.
00:43:02: Und deswegen haben wir gesagt, wir machen das jetzt.
00:43:05: Und wir sind dann bei einer Leihmutter hängen geblieben mehr oder weniger, weil alles andere für uns nicht möglich sind.
00:43:10: war.
00:43:10: Wir sind in Deutschland, wären wir fast schon zu alt gewesen zum Adoptieren.
00:43:15: Dadurch, dass wir aber jetzt in Amerika leben, ist eine Adoption in Deutschland gar nicht mehr möglich, weil wir das Kind in Deutschland, das wir adoptieren würden, gar nicht mit nach Amerika nehmen dürften sofort.
00:43:24: Das ist eine Visa-Regelung einfach.
00:43:27: In Amerika können wir nicht adoptieren, weil wir keine Staatsbürger sind und ein aktuell noch zeitlich begrenztes Visum haben.
00:43:32: Das heißt, wir können in Amerika nicht adoptieren.
00:43:34: Wir dürfen dadurch auch keine Auslandsadoption machen.
00:43:36: Ein Pflegekind bekommen wir nicht.
00:43:38: Das heißt, die Die letzte Möglichkeit war wirklich die über den Leihmutterschaft.
00:43:42: Und auch wenn ich gerne adoptiert hätte, weil es eine schöne Sache ist, auch wenn es schwierig ist, weil in Amerika auf hunderttausend zu adoptierende Kinder im Jahr bewerben sich zwei Millionen Elternpaare.
00:43:52: Also die Wahrscheinlichkeit liegt bei fünf Prozent, dass du überhaupt ein Kind bekommst.
00:43:55: In Deutschland ist das ähnlich.
00:43:56: Ja, das ist jetzt der Weg, den wir gegangen sind und wir sind jetzt fast in der zwanzigsten Schwangerschaftswoche.
00:44:01: Das heißt, die Hälfte ist rum und bald geht's los.
00:44:04: Wahnsinn, wie schön.
00:44:06: Ist es klar gewesen, wer von euch beiden ... der biologische Vater wird?
00:44:11: Es war für uns klar, dass, wenn wir den Weg gehen, dass wir das beide jeweils machen möchten.
00:44:15: Also es wird nicht bei einem Kind bleiben dann.
00:44:17: Okay, das heißt, einer fängt an und das habe ich bei einer lesbischen Pärchen auch, die mittlerweile zwei bildschöne Töchter haben.
00:44:23: Wahrscheinlich gehen sie sie auch.
00:44:24: Kann
00:44:25: sein.
00:44:26: Egal.
00:44:26: Muss man nachher noch mehr erzählen.
00:44:27: Genau, jetzt sehen wir nachher.
00:44:28: Die haben beide einmal ausgetragen, das Baby, und hatten aber den gleichen Spender.
00:44:32: Das finde ich auch eine ganz wunderschöne Familie.
00:44:34: Das heißt, wie sieht eure Vorbereitung aus?
00:44:36: In wie vielen Monaten kriegt ihr sie?
00:44:37: Oder ihn?
00:44:38: Weißt
00:44:38: du?
00:44:38: Ja, wir wissen schon, wir sprechen da nicht so drüber, weil mich die Faszination über das Geschlecht, die nervt mich so ein bisschen.
00:44:44: Dass es die erste Frage ist, wisst ihr schon, was es wird?
00:44:46: Und ich verstehe, dass es so eine gelernte Frage ist, die man dann einfach automatisch stellt, und schon nachzudenken.
00:44:51: Aber ich will jetzt gar nicht so kritisch werden in dieser Antwort.
00:44:53: In dieser Frage steckt dann trotzdem auch immer eine Erwartungshaltung an das Kind drin.
00:44:58: Ah, ihr bekommt ein Mädchen.
00:44:59: Wie toll, ich wollte immer ein Mädchen.
00:45:01: Warum wolltest du immer ein Mädchen?
00:45:02: Weil du eine Erwartungshaltung hast, dass ein Mädchen so und so zu erziehen ist, dass sich so und so verhält.
00:45:05: Und ich möchte diese Erwartungshaltung gar nicht auf das Kind stülpen.
00:45:09: Wie bereiten wir uns vor?
00:45:11: Also aktuell, ja, es sind jetzt noch ein paar Monate.
00:45:14: Wir gucken jetzt mal, was braucht man denn so für Möbel?
00:45:17: Wie sieht das mit Muttermilch aus, mit Kindermilch?
00:45:19: Weiß gar nicht, wie nennt man das, wenn das nicht die richtige Muttermilch ist.
00:45:22: Auf englisches Formular?
00:45:26: Wie sagt man denn,
00:45:27: künstliche Milch
00:45:28: oder Milchpulver?
00:45:29: Was sagt man denn, bin ich jetzt gerade
00:45:30: auf
00:45:31: mich?
00:45:32: Ich war gerade eben erst in der Drogerie und hab nochmal geschaut.
00:45:35: Und da stand auch kein Begriff, wie man das nennt.
00:45:37: Das hat keinen Namen, anscheinend.
00:45:38: Da gucken wir jetzt, was ist das Gesündeste, was ist das Beste?
00:45:41: Milchpulver.
00:45:43: Was für Milchpulver soll man nehmen?
00:45:45: Wie sieht das mit Windeln aus?
00:45:46: Gibt es da bestimmte Marken, die gut sind oder schlecht sind?
00:45:49: Ich glaube, so alle Erziehungssachen, ich mich nicht so drauf vor, weil ich das Gefühl habe, ich werde das intuitiv gut und richtig machen.
00:45:56: Ich möchte mich auch gar nicht so sehr verrückt machen, weil ich glaube, mit jedem Ratgeber, den du liest, desto verrückter machst du dich.
00:46:02: Und jeder weiß es ja besser.
00:46:03: In der Kindererziehung, das ist ja, was ich jetzt gelernt habe, eigentlich sehr mutig von mir, dass ich damit an die Öffentlichkeit gehe, auf Social Media, dass ich ein Kind bekomme, weil jeder hat eine Meinung.
00:46:12: Und jeder hat die für sich ultimative Meinung und jede andere Meinung, die nicht die, das Anderen ist, ist falsch.
00:46:19: Und das finde ich ein krasses Phänomen.
00:46:21: Also das beschäftigt mich gerade fast mehr als dann das eigentliche Kind.
00:46:25: Ich glaube, das ist ein ganz toller Zugang, den du da gerade hast zu sagen, du glaubst daran, dass du das schon intuitiv richtig machen musst.
00:46:33: Wirst du?
00:46:33: Ja, das auch.
00:46:35: Also ich glaube wirklich, sich treiben zu lassen von dem Glück, was man empfindet, von der Liebe, die sich entwickelt und die im Grunde von Anfang an da ist.
00:46:42: Ich habe auch eine Freundin, die hat natürlich selber ausgetragen, die hatte darunter zu leiden.
00:46:46: Gibt es natürlich auch beim Müttern, dass erst mal dieses Muttergefühl plötzlich nicht da ist.
00:46:51: Aber auch diese Übererwartung, dieses Gefühl, alles sprechen davon.
00:46:55: Ich muss es jetzt haben, dann kommt es nicht.
00:46:57: Aber einfach darauf zu vertrauen, dass man viele Dinge intuitiv richtig macht.
00:47:01: Wie
00:47:01: war das bei dir?
00:47:02: Also deine Kinder sind jetzt auch schon erwachsen?
00:47:04: Ja,
00:47:04: wir sind ja schon erwachsen.
00:47:05: Ja, eine Tochter wird jetzt einundzwanzig.
00:47:08: Damals war ja Kinder jetzt auch noch ganz anders als heute.
00:47:10: Das
00:47:10: stimmt, wobei es gab schon die Mütter, die hatten alles gelesen, die waren schon in der Gruppe, wo noch nicht gekrabbelt, sondern so wirklich diese P-Gib-Gruppe, wo du so als mit Säuglingen so bisschen P-Gib.
00:47:20: Peacop ist so eine... Wir
00:47:21: haben noch nie gehört.
00:47:21: Ne?
00:47:22: Peacop ist so, weil damals auf jeden Fall ein Riesenthema ist, also wirklich so eine Krabbelgruppe, erste Stadium der Krabbelgruppe, wo die noch nur liegen und du singst mit denen du kuschst, mit denen die sind nackig.
00:47:33: Der Raum ist warm, ganz schön eigentlich.
00:47:34: Ich habe jetzt sehr schön empfohlen, einfach nur, weil andere sind dabei und man kann sich mal so ganz konzentrieren auf sein Baby und sein Verhältnis.
00:47:42: Und da gab es auch welche, die hatten alle Radgeber gelesen und die wussten, welche Impfungen ganz gefährlich sind und so weiter.
00:47:49: Ja, ich tatsächlich nicht.
00:47:50: Hat's aber alles schon gegeben.
00:47:52: Und bei mir hat sich glücklicherweise wirklich ab Sekunde eins ein riesengroßes Mutterglück eingestellt.
00:47:59: Genau, und bei uns, bei dem Vater genauso.
00:48:01: Und das ist bis heute so.
00:48:02: Wir haben auch ganz große Herausforderungen gehabt, aller Art.
00:48:05: Und ich guck meine Kinder jetzt an und bin der glücklichste Mensch, dass die jetzt auch ihr eigenes Leben so in die Hand genommen haben.
00:48:11: Ich muss nicht mehr Sorge haben, ich muss nicht mehr hier lenken und da und mach noch mal und vielleicht antreiben oder so.
00:48:17: Die haben das irgendwie ... wie beide jetzt gut im Griff und wir lieben uns sehr.
00:48:21: Ja, ich hoffe so wird das bei uns auch.
00:48:23: Ich bin einfach generell ein sehr sorgenfreier Mensch, versuche an alles mit eine Leichtigkeit ran zu gehen und nichts zu verkopfen.
00:48:31: Und genauso will ich auch an die Elterngeschichte rangehen.
00:48:33: Also natürlich gucke ich, dass ich Sachen richtig mache und es gibt ja wichtige Sachen, medizinisch über die man sich informieren muss.
00:48:38: Aber ich möchte mich nicht verrückt machen, weil ich denke, je verrückter ich mich mache, desto mehr überträgt sich das auch auf das Kind.
00:48:44: diese Unsicherheit.
00:48:46: Die lasse ich gar nicht erst zu.
00:48:47: Das ist toll.
00:48:48: Und wenn sie mal kommt, also man natürlich denkt mal, mach ich sie so oder so, aber im Grunde genommen wirklich, ich hab damals auch immer gedacht, zusprechen und einmal jetzt wird man ordentlich gepustet, immer mal doll pusten, dann ist es aber wieder weg.
00:48:58: Das bringt manchmal mehr als genau zu wissen, was wäre jetzt der richtige Move gewesen, bei der und der Verletzung oder bei dem und dem Aspekt, sondern wirklich so dieses Zutrauen zu vermitteln, wird alles wieder gut.
00:49:10: Wie ist der Prozess?
00:49:11: Also, wenn hat man nach der Leihmutter, wenn das Kind von der Leihmutter zu euch kommt, ist dann der Kontakt vorbei?
00:49:19: oder wie ist das eigentlich?
00:49:20: Also, es ist nicht zu verwechseln.
00:49:22: Die Eizelspenderin ist nicht die Leihmutter.
00:49:24: Also, die Frau, die das Kind austrägt, ist nicht die biologische Mutter.
00:49:28: Interessant.
00:49:28: Was ja viele Gründe hat.
00:49:30: Erst mal rechtlich natürlich, dass sie sich nicht irgendwie überlegt, Moment, ich möchte mein Kind behalten, weil sie ja die Hälfte des Kindes biologisch standen wäre.
00:49:39: damit da vielleicht auch so eine emotionale Grenze gezogen wird für die Frau, die in dem Moment, wo sie sich dafür entscheidet, weiß sie, das ist nicht mein Kind, das ich austrage.
00:49:48: Das hat nichts mit mir zu tun, auch wenn ich das mit ganz viel Liebe jetzt mache und das Kind eine gewisse Verbindung mit mir hat durch meinen Körper und dadurch ist das ja ein bisschen abgeklärter, glaube ich, als so, wie die Leute denken, immer wie schlimm ist es, dass die Frau ... ihr Kind abgeben muss.
00:50:03: Aber so ist das halt nicht.
00:50:04: Das gibt es auch, aber in Amerika wird das so nicht gemacht.
00:50:07: aus diesem Grund.
00:50:08: Find ich
00:50:08: auch super nachvollziehbar.
00:50:09: Fände ich jetzt auch schwierig.
00:50:11: Also hätte ich auch nicht das beste Gefühl dabei.
00:50:13: Deswegen ja, wir haben uns da wirklich Dutzende von Agenturen und Möglichkeiten angeschaut und da gibt es ganz viele verschiedene.
00:50:21: Und wir sind den Weg gegangen, wo wir gesagt haben, okay, da geht es der Leimutter.
00:50:25: am besten mit.
00:50:26: Die wird gut betreut, die ist abgeklärt, die ist selbst finanziell abgesichert.
00:50:30: Die braucht also das Geld für eine Leimmütterschaft gar nicht.
00:50:32: Die verdient selbst mehr als das, was sie durch die Leimmütterschaft bekommt am Ende.
00:50:36: Sie ist also gar nicht abhängig.
00:50:37: Ja, sie darf auf jeden Fall Kontakt weiter haben.
00:50:40: Sie möchte ja auch unser zweites Kind austragen, hat sie schon sofort gesagt.
00:50:43: Wir haben dann eine richtig schöne Freundschaft auch schon aufgebaut, jetzt im letzten dreiviertel Jahr, wo wir schon miteinander zu tun haben, haben täglich Kontakt.
00:50:50: Wir schreiben Facetime und ja, die hat ein großes... Interesse natürlich auch weiterhin so in unserem Leben zu sein als gute Freundin und er hat natürlich auch den größten Beitrag zu dieser Familie geleistet.
00:51:02: Ohne sie wäre das nicht möglich gewesen.
00:51:04: Schön, mit wie viel Wertschätzung du eben auch von ihr sprichst.
00:51:07: Aber das muss ja
00:51:08: auch.
00:51:08: Alles andere wäre ja absurd, oder?
00:51:10: Ja, stimmt.
00:51:11: Und vielleicht so als Letztes aus der Erfahrung, wie du groß geworden bist, was du für wie deine Entwicklung war und was dir vielleicht als Kind wichtig gewesen wäre, was du vielleicht gar nicht so erlebt hast oder auch erlebt hast, was würdest du gerne anders machen, als du es erlebt hast für dein Kind?
00:51:27: Ich... Ich werde einfach auf mich selbst achten.
00:51:32: In dem Moment, wo es mir gut geht, wird es auch meinem Kind gut gehen.
00:51:35: Ich werde körperlich und psychisch auf mich selbst achten und mich selbst wertschätzen.
00:51:40: Das ist was, was ganz viele Eltern da draußen vergessen.
00:51:43: Die stellen ihr Kind an erste Stelle, was auch wichtig ist, weil sie dürfen nicht vergessen, dass sie selbst mit auf erster Stelle stehen.
00:51:49: In dem Moment, wo ich als Elternteil nicht auf mich aufpasse, kann ich auch nicht auf mein Kind aufpassen.
00:51:55: Und das ist ein ganz, ganz großes Learning, das ich früh gehabt habe.
00:51:59: Und dass ich jetzt, ohne dass ich selbst schon Elternteil bin, trotzdem schon weitergeben kann an andere Eltern.
00:52:05: Passt auf euch selbst auf, weil wie wollt ihr sonst auf euer Kind aufpassen, wenn es euch nicht gut geht?
00:52:09: Total.
00:52:10: Dann hatte mich das Kind, ich das Gefühl, es muss auf die Mutter aufpassen oder auf den Vater, weil es das nicht tut.
00:52:14: Dieser Rollenwechsel darf gar nicht erst passieren.
00:52:17: Euer Kind wird in ein ganz tolles Leben starten.
00:52:20: Das weiß man, wenn man dir zuhört, liebe Candy.
00:52:22: Ich hab das so genossen, mit dir zu sprechen.
00:52:24: Danke,
00:52:24: danke, danke.
00:52:25: Irgendwann machen wir noch mal eine zweite Folge.
00:52:27: Auf
00:52:27: jeden Fall.
00:52:28: Ich habe während dieses Gesprächs gedacht, dass ich mit dir über ganz viele Themen, ganz abseits von deinem... Können noch Stunden lang, ne?
00:52:34: Ja, eine Stunde lang machen wir auch.
00:52:36: Wir sehen uns auf jeden Fall noch ein zweites Mal.
00:52:37: Ich wünsche dir alles, alles Gute.
00:52:39: dass ganz viele Trollen von uns beiden noch in Erfüllung gehen.
00:52:42: Danke schön, wünsche ich dir auch.
00:52:43: Und von euch auch, ihr Lieben, eure Trollen mal sein, genauso auch in Erfüllung gehen.
00:52:47: Und wir haben gerade von Candy gehört.
00:52:48: Wir dürfen uns manchmal erlauben, wirklich auch einen ganz großen Traum zu haben.
00:52:51: Und dann muss man davon ausgehen, dass er genau so stattfindet.
00:52:56: Ja, es gibt so viele Dinge, die wirklich schwer, schwer auf einem Lasten im Moment.
00:53:01: Wir gucken in die Welt und denken uns, wo ist denn jetzt mal hier jemand, der die Zügel in die Hand nimmt und die Dinge wieder zum Guten führt.
00:53:08: Und umso wichtiger und so schöner ist dann so ein Gespräch, wo einfach jemand ganz ehrlich von sich erzählt, seiner Reise und seinem Weg.
00:53:16: Und mich hat das gerade unheimlich erfreut.
00:53:18: Schön, dass ihr bis jetzt zugehört habt.
00:53:20: Und lasst uns groß träumen, lasst uns wirklich das genau so handhaben.
00:53:26: Traum aussieht, muss ja nicht das Leben in Amerika sein oder das auf der Bühne sein um Himmelswellen, es gibt so viel andere Träume.
00:53:32: Was ich mir noch erträume, hat nichts mit Karriere und hat nichts mit Bühne zu tun, sondern ist was ganz Persönliches und vieles davon ist jetzt schon Wirklichkeit geworden.
00:53:39: Das wünsche ich jedem von euch genauso und mir und unser ganzen
00:53:43: Welt
00:53:44: mehr Liebe und Frieden und dass jeder seinen Weg gehen darf.
00:53:47: Amen, könnte man jetzt sagen, ich sage aber einfach nur vor euch jetzt noch einen schönen Tag, wir hören uns in zwei Wochen.
00:53:52: Macht's gut ihr Hieben!