Unser Darm, unsere Power (mit Prof. Dr. Julia Seiderer-Nack) – Die Blähbauch-Folge#59
Shownotes
Wir haben Darm. Blähbauch, Reizdarm, harte Köddel, Pupse.. Manchmal nervt der Darm, denn eigentlich wollen wir gar nicht mitkriegen, dass es ihn gibt. Dabei liegt unsere ganze Power im Darm! Wenn er gut funktioniert, können wir Bäume ausreißen. Wenn nicht, sind wir schlapp, oft krank und fühlen uns einfach nur unwohl. Heute sprechen wir mit Expertin und Bestsellerautorin Dr. Julia Seiderer Nack darüber, wie wir ihn heilen! „Frauen haben anders Darm“, so heißt ihr neues Buch und so ist auch unsere hormonelle Realität! Denn bei Frauen läuft das anders als bei Männern und in der Menopause ändert sich noch mal alles. Warum wir an einem Tag ein Pläutzchen haben und am anderen nicht? Hat AUCH mit Östrogen, Progesteron und anderen Hormonen zu tun. Es geht um Pupse im Flugzeug (peinlichste Story meines Lebens), zu viel Fructose, Laktoseunverträglichkeit, Zöliakie und das Immunsystem. Am Ende werden wir unseren Darm besser verstehen und endlich zurück zu unser Power finden. Versprochen!
Kennt ihr auch diese Probleme? Schreibt mir gerne an hey@mwiemarlene.de oder auf unserer Podast-Instagram-Seite.
Mich findet ihr hier auf Instagram. Und wer noch mehr über Prof. Dr. Julia Seiderer-Nacks Hintergrund erfahren möchte, kann ihre Webseite besuchen oder ihr auf Instagram folgen.
Alle Bücher von ihr sind hier gelistet. Ihr neustes Buch "Frauen haben anders Darm" steht über den GU-Verlag als E-Book zur Verfügung.. Hier könnte ihr es unter anderem als Buch bestellen.
Transkript anzeigen
00:00:00: Jo!
00:00:01: wie wichtig der Darm für unsere Gesundheit ist, das ist uns wahrscheinlich mittlerweile allen klar.
00:00:07: Ich kann mich noch an Zeit erinnern, wo das irgendwie ganz neu war.
00:00:09: Jetzt sprechen wir alle über einen Darm, aber mittlerweile gibt es so viel Bestseller, es gibt so viele Sendungen, es gibt Podcasts, es gibt Gespräche.
00:00:16: Darum, was wir tun können für unseren Darm und wie wichtig eigentlich vor allem der Darm für uns, für unser Immunsystem, für unser Wohlbefinden ist.
00:00:25: Und trotzdem gelingt uns das ja nicht wirklich, einfach einen gesunden Darm zu haben.
00:00:29: Wir haben immer wieder Probleme.
00:00:30: Es gibt so viele Menschen, die gravierende Probleme mit dem Darm haben.
00:00:35: Und ganz viele von euch haben mir in den letzten Monaten und in den letzten anderthalb Jahren auch tatsächlich E-Mails geschrieben und gesagt, ich habe so Probleme und ich habe immer ein Blehbauch oder ich habe ein Reizdarm oder eben durch hormonelle Veränderung einfach Probleme mit dem Bauch.
00:00:50: Deswegen geht es heute um den Darm.
00:00:52: Ständiger Blebauch.
00:00:53: Bei mir ist es manchmal so.
00:00:55: Ich gucke ihn an und denke, oh, sieht ja gut aus.
00:00:57: Guck in eine halbe Stunde später ist der Bauch einfach total geblet.
00:01:00: Man fragt sich, was denn da noch wieder falsch gelaufen ist.
00:01:03: Wir haben Blebauch, wir haben Durchfall, wir haben Verstopfung, wir haben Reizdarm.
00:01:07: Kurz vor den Nachrichten haben wir garantiert einen Fernsehspot gesehen, wo wir Reizdarmprodukte angepriesen bekommen haben.
00:01:13: Warum ist das so?
00:01:15: Fragt man sich.
00:01:16: Und letztens, davon werde ich gleich erzählen, war ich auf einer Veranstaltung, da hieß es Frauen haben Andersdarm.
00:01:21: Ich fand den Titel so gut, dass ich gedacht habe, die Frau, die diesen Vortrag hält, die muss ich kennenlernen.
00:01:27: Und die ist heute bei uns im Podcast.
00:01:29: Professor Dr.
00:01:30: Julia Seideranak, eine wahnsinnig schlaue Frau im Übrigen, die eine unglaublich interessante Geschichte hat, weil sie selber eine Wissenschaftlerin ist.
00:01:38: Ihr werdet es auch merken, obwohl sie ganz toll und ganz locker ist, aber sie ist wirklich eine ... Sie hat sich sehr viele Jahre wissenschaftlich mit dem Thema Darm mit gastroenterologischen Themen beschäftigt.
00:01:49: Sie war tätig in der Ambulanz der Uniklinik zu diesem Thema mit Studien- und Patientenratgeber zu Darmerkrankungen veröffentlicht und dann eine eigene Praxis eröffnet.
00:01:58: Und das ist ganz interessant.
00:02:01: weil sie festgestellt hat, durch ihre Forschung, dass mit der Schulmedizin alleine, mit der klassischen Medizin und der Sichtweise der Medizin aus den letzten Jahrzehnten, Jahrhunderten manchmal nicht weiterkommt.
00:02:13: Es reicht manchmal nicht aus, nur das zu vermitteln, was die Schulmedizin hergibt.
00:02:18: Deswegen hat sie heute eine ganzheitliche Praxis und versucht halt, die Störungen des Verdauungstraktes nicht nur auf die eine Weise zu behandeln, sondern auch mit alternativen Heilmethoden.
00:02:30: Jetzt noch eine kleine Warnung.
00:02:31: Es könnte sein oder ich garantiere, dass viele Wörter fallen, die erst mal eher unangenehm sind, wie Köttel, Durchfall, Kot, Pupse und so weiter.
00:02:40: Es lohnt sich aber doch, dran zu bleiben, weil ich ... Ich glaube, dass am Ende dieser Folge wir vielleicht ein Stückchen weiter sind mit unserem Darm, mit unserem Verhältnis zu unserem Darm und dass wir ihn vor allem gar nicht mehr wahrnehmen, dass er einfach seinen Job macht und wir davon nichts mitkriegen.
00:02:54: Viel Spaß bei dieser Folge mit Dr.
00:02:57: Seidra Nack.
00:02:59: Willkommen im Podcast MW Marlene.
00:03:01: Wie gelingt das Leben?
00:03:03: Diese Frage stelle ich mir oft.
00:03:05: Mein Name ist Marlene Lufen und gemeinsam mit euch suche ich
00:03:08: nach Antworten.
00:03:11: So, ich sehe vor mir eine... wundervolle Frau, auf die ich mich wirklich, wirklich schon ganz lange freue.
00:03:18: Dr.
00:03:19: Julia Seiderer, nackt schön, dass du da bist.
00:03:21: Danke für die Einladung.
00:03:22: Wir haben uns gerade eben kurz vor der Folge aufs Duge einigt, obwohl wir uns gar nicht persönlich begegnet sind.
00:03:26: Aber ich erzähl dir gleich die Geschichte, warum ich dich kontaktiert habe, um über den Darm zu sprechen.
00:03:31: Bin ich schon gespannt.
00:03:32: Aber erst mal muss ich sagen, los ging's.
00:03:34: Ich habe mich ein bisschen gestresst, weil wir sind heute woanders hier mit meiner Technik.
00:03:37: Als sonst, ich bin sozusagen einmal quer durch die Stadt gekurft und habe, um direkt beim Thema zu sein, festgestellt.
00:03:44: Das war's, das war's.
00:03:45: Schade, ich hätte eigentlich nur aufs Klo mitgehen müssen.
00:03:47: Das habe ich jetzt erst mal erledigen müssen.
00:03:50: Das kann ja so schwierig sein.
00:03:51: Das ist ja eigentlich das schlimmste Gefühl, ne?
00:03:53: Weil man dringend aufs Klo muss und du kannst einfach nicht, weil es gerade nicht geht.
00:03:56: Wie handhabst du das?
00:03:57: Ja, also ich bin mir zumindest klar darüber, dass Stresshormone durchaus, was auch mit der Muskulatur und dem Nervensystem des Darmes machen.
00:04:03: Das heißt, ein bisschen Vorausschau und mal fünf Minuten mehr einplanen, ist meistens nicht schlecht.
00:04:08: Das hätte ich wirklich tun sollen.
00:04:09: Ich bin ganz früh wach geworden heute und ich habe so viel schon erledigt.
00:04:12: Ich habe Sport gemacht und alles... und dann für das Entscheidende vor einer Folge rund um den Darm, nehme ich mir nicht genug Zeit.
00:04:21: Das
00:04:21: ist das beste Intro.
00:04:22: So ist es.
00:04:23: Weißt du, wie ich auf dich gestoßen bin?
00:04:24: Ich habe vor einiger Zeit, bin ich zu einem Event eingeladen worden, zu einer Veranstaltung, da ging es um Frauengesundheit und ich konnte nicht gehen, aber ich habe mir so ein bisschen angeguckt, worum geht es denn da eigentlich?
00:04:34: Klang alles wahnsinnig interessant.
00:04:36: Unter anderem ein Vortrag, Frauen haben anders Darm.
00:04:40: Und ich fand den Titel so gut, dass ich dachte, okay, das ist natürlich... wirklich so.
00:04:44: Also ich weiß das ja aus meinem Leben.
00:04:45: Das ist bei mir ganz anders läuft als bei meinem Sohn, bei meinem Partner.
00:04:49: Und dann habe ich gedacht, wer ist das denn?
00:04:51: Die kenne ich gar nicht.
00:04:52: Dann habe ich dich geboogelt, du warst die Vortragende, du warst die Fachfrau und habe gedacht, okay, das finde ich so spannend.
00:04:58: Dann habe ich ein bisschen über dich gelesen und deine Werke und deine vielen wissenschaftlichen Studien.
00:05:03: Und so kam es, dass ich mich bei dir gemeldet habe.
00:05:05: Sehr schön.
00:05:06: Also, es gibt ganz vieles, was man eigentlich theoretisch schon weiß rund um den Darm.
00:05:11: Wir wissen mittlerweile, dass der Darm so was wie ein zweites Gehirn ist, dass wenn der Darm funktioniert, dass es uns gut geht, weil das Immunsystem so eng verknüpft ist.
00:05:19: und trotzdem haben so viele Leute Probleme mit dem Aufs Klo gehen, um es mal so zu formulieren oder nippen Bläber auch.
00:05:26: Also, in einer Familie war immer... Ich habe ein Bleibau.
00:05:29: Warum haben wir ständig ein Bleibau?
00:05:31: Oder gibt es ganz, ganz viele Ursachen.
00:05:33: Also, Bleibau kann erst mal was Normales sein.
00:05:35: Also, nicht jede Blähung ist was Krankhaftes.
00:05:37: Aber wir sehen doch viele Patienten, vor allem Patientinnen, die haben einen echten Leidensdruck.
00:05:41: Die wachen morgens schon auf und fühlen sich wie im neunten Monat.
00:05:43: Da geht kein Hosenknopf zu.
00:05:45: Oder die sagen uns ja auch, ich kann keinen Sport machen, weil mich das wirklich so limitiert.
00:05:48: Und das heißt, dann ist der wichtigste Blick erst mal zu gucken, gibt es irgendwelche Nahrungsmittelintoleranzen?
00:05:53: Weil ganz häufig ist es so, dass die Patienten vielleicht eine Unverträglichkeit haben.
00:05:57: von Milchzucker, also Laktose oder von Fruchtzucker, Fructose oder auch so ein Bitt.
00:06:02: Und was da passiert ist, dass eben Enzyme fehlen und solche Zuckerverbindungen nicht richtig zerlegt werden können.
00:06:08: Darüber freuen sich die Darmbakterien sehr, weil dann kriegen sie mir Futter im Dünndarm und diese Darmbakterien machen sie gerne Gärung und bei Gärung entsteht Gas.
00:06:15: Das ist sozusagen eines der Dinge, die wir halt relativ häufig sehen.
00:06:18: Wir sehen aber auch, dass Patienten ja heute auch sehr viel Wert auf gesunde Ernährung legen, was auf der einen Seite schön ist.
00:06:24: Aber wenn ich eben so vegetarisch oder vegan unterwegs bin und auch sehr viel Hülsenfrüchte und sehr viel frisches Obst zu mir nehme, kann das manchmal den Damen eben auch überfordern, weil genau diese Enzyme fehlen und ich eben so nicht zerlegen kann.
00:06:37: Daneben gibt es natürlich eine ganze Reihe von anderen Ursachen, was wir auch sehr häufig sehen, sind solche bakteriellen Fehlbesiedlungen des Dündarms, sogenannte SIBO auf Englisch.
00:06:46: Und was da passiert ist eben... dass aus verschiedenen Gründen die falschen Bakterien, nämlich die aus dem Dickdarm, im Dünndarm sein können.
00:06:53: Und das hat dann die Konsequenz, dass sie sich natürlich sehr freut über alles, was da reinkommt, an Essen und Gärungsprozesse anstoßen.
00:06:59: Und das ist das, was wir erst neunten Monat dann auch sehen.
00:07:02: Manchmal ist es so, dass ich gar nichts esse.
00:07:05: Also ich habe so ein bisschen den Punkt überschritten, wo ich eigentlich jetzt Hunger habe und eigentlich würde ich jetzt was essen.
00:07:09: Ich habe aber gerade nichts.
00:07:10: Und dann auf einmal, ohne dass ich was zu mir genommen habe, kriege ich voll den Blebe auf und habe eigentlich gar nicht mehr die Kapazität, dass da noch irgendwas reinpasst.
00:07:18: Wie kann das eigentlich sein?
00:07:19: Da gibt es auch verschiedene Gründe.
00:07:20: Das kann sein, dass die Bewegung des Darmes zu langsam ist, sich also alles staut Richtung Verstopfung und deswegen sozusagen mehr Gärungsprozesse stattfinden.
00:07:28: Aber es kann eben wie gesagt auch mal so eine bakterielle Fehlbesiedlung sein.
00:07:32: wo man genau hinschauen muss.
00:07:33: Und es gibt natürlich noch die ganze Reihe anderer Dinge.
00:07:35: Du kannst auch eine schilddrösen Unterfunktion haben und dann besonders viel Verstopfung haben oder auch Blähungen.
00:07:40: Das heißt, wir müssen natürlich nicht immer nur den Darm sehen, sondern sozusagen das
00:07:44: große Ganze sehen.
00:07:46: Ich will mal so ein paar Sachen abarbeiten, die in meinem Leben eine Rolle spielen.
00:07:49: Es gibt auch ganz viele Fragen von meiner Community.
00:07:52: Also im Grunde genommen hat jeder zu einem Darm.
00:07:54: noch irgendeine Frage, aber ich fange mal mit meinen Thematiken an.
00:07:57: Ich habe schon die Menschen vorgewarnt, dass es irgendwie zur Sache... geht heute bei uns.
00:08:02: Mein ganzes Leben lang leide ich unter Verstopfung und ich trinke wirklich viel.
00:08:08: Ich habe als kleines Kind schon auf dem Klo gesessen.
00:08:11: Richtig intensiver Erinnerung an meine Kindheit.
00:08:13: Wir hatten so ein kleines Klo, wo im Grunde wirklich nur das Klo und so ein Mini Waschbäckchen war.
00:08:17: Und meine Mutter stand davor und hat mitgelitten, weil es kam einfach nicht raus.
00:08:20: Ich hab immer schon harten Stuhl und meistens kommen Köttel raus.
00:08:24: Mein ganzes Leben.
00:08:25: Dass ich mal so eine klassische, wie im Comic so was rauslasse, ist vielleicht zehnmal in meinem Leben vorgekommen.
00:08:32: Ist das einfach so, dass Menschen unterschiedlich kacken, oder?
00:08:36: Ja, das ist so.
00:08:38: Nein, nein, das ist durchaus so, dass Menschen unterschiedlich kacken und nicht jeder hat die perfekte Wurst, muss man auch mal klar aussprechen.
00:08:44: Aber es ist interessant, weil du sagst, du hast es schon seit der Kindheit und das fragen wir die Patienten auch immer, weil das eben uns auch ein bisschen darauf hinweist.
00:08:50: Es gibt zum Beispiel Patienten, die haben einen viel längeren Darm.
00:08:53: Ja, dass der Darm einfach länger, muss einfach längere Zeit transportieren.
00:08:56: Wir sehen durchaus auch Patienten, die haben in dieser Darmwand weniger Nervenzellen als andere.
00:09:01: Das heißt sozusagen, die ganze Transportgeschwindigkeit ist langsam, das nennen wir so eine Viziner.
00:09:05: So Slow Transit Obstipation, also langsame Transportverstopfung.
00:09:09: Das heißt, der ist eben der ganze Apparat, der diese Peristaltik, also diese Eigenbewegungen von der Darmbande anregt, deutlich langsamer.
00:09:17: Und das sind zum Beispiel auch Patienten, die brauchen ein bisschen mehr Schubs für den Darm.
00:09:20: Das heißt, die brauchen vielleicht mehr Stoffe, die wie Darmband auch dehnen.
00:09:24: Das können zum Beispiel Flosamschalen oder Akazienfasern sein, weil diese Dehnungsreize durchaus den Darm anregen, also wachrutteln.
00:09:31: Das ist nicht nur die Trinkmenge, sondern vor allem auch solche Ballaststoffe.
00:09:35: dass, sozusagen, hier mehr bewegt wird.
00:09:37: Also das ist etwas, was wir relativ häufig sehen bei dem Patient, wie der schon seiner Kindheit haben.
00:09:41: Man muss aber auch sagen, ein Darm ist so ein bisschen Gewohnheitstier.
00:09:44: Also auch vieles, was da so passiert in der Kindheit, was wir schon eintrainieren.
00:09:48: Wir haben das ja dann auch so verinnerlicht.
00:09:49: Das ist schwierig und die Mama wartet draußen und es geht nicht vorwärts.
00:09:53: Also seine Psyche spielt auch eine große Rolle.
00:09:55: Das wir eigentlich schon erwarten, dass es schwierig wird in dieser Form.
00:09:58: Ja, das kenne ich auch.
00:10:00: Das kenne ich nicht so sehr von heutzutage, aber von früher weiß ich, dass ich schon Schiss hatte vor dem Aufs Klo ging, weil ich wusste, es tut wieder weh oder es wird irgendwie wieder problematisch.
00:10:08: Jetzt habe ich Flosam, Schalen und Leinsam.
00:10:10: Schalen und so weiter alles zu Hause.
00:10:13: Ich bin nicht so sehr der Joghurt-Esser.
00:10:14: Ich weiß immer gar nicht, wie nehme ich das denn zu mir?
00:10:17: Also das Wichtigste ist, dass man viel Flüssigkeit in den Moment dazu nimmt, weil ansonsten gibt es eher den gegenteiligen Effekt, nämlich Verstopfung.
00:10:23: Also Flosamschalen wirken, dass sie im Darm aufquellen und dazu brauchen sie Wasser.
00:10:27: Das heißt, wenn du so zwei Esslöffel Flosamschalen zu den Nimmst, brauchst du auch zwei Hundert bis fünf Hunde Mittel in der Wasser, damit das dann im Darm richtig aufquält, die Darmwand gedehnt wird und dann wirklich auch die Nervenzellen gereist werden.
00:10:39: Wenn du das einfach nur in Yoga tust und keine Flüssigkeit machst, würde es mich nicht überraschen, wenn du nachher sagst, ich habe jetzt wirklich Bauchschmerzen und es geht nichts vorwärts.
00:10:46: Kann man das auch in Wasser einrühren?
00:10:48: Kannst du Wasser einrühren?
00:10:49: Kannst du auch ein Tee einrühren?
00:10:50: Es gibt auch Präparate, das ist schon ganz zerrieben, für die, die den Geschmack dich haben wollen.
00:10:54: Das ist ja so ein bisschen Geschmackssache, ob man sozusagen dieses Faser-Erlebnis so im Mund haben möchte.
00:10:58: Also da gibt es ganz verschiedene Formen, in denen man nehmen kann.
00:11:01: Okay,
00:11:01: ich will es eigentlich schon ewig machen.
00:11:02: Jetzt fange ich es mal an.
00:11:03: Hört sich gut an.
00:11:04: Du hast gerade gesagt, es gibt so viele Menschen mit einer Laktose-Intoleranz und mit einer Fruktose-Problematik.
00:11:11: Mein Chef hat immer gesagt, früher auf dem Bauernhof hat kein Mensch sowas gehabt.
00:11:15: Wer uns das antrainiert, woher kommt das?
00:11:17: Also die Frage ist, ob das früher auf dem Bauernhof einfach auch kein Thema war.
00:11:21: Da war man froh, wenn man was zu essen hatte und hat sich jetzt nicht so viel damit vielleicht beschäftigt.
00:11:24: Und
00:11:24: hat einfach gefurscht.
00:11:25: Da hat einfach gefurscht.
00:11:26: Das war es nicht so das Problem.
00:11:27: Das war wie im Kuhsteil.
00:11:28: Da hat man jetzt keinen so riesen Unterschied gemacht.
00:11:30: Also ich glaube schon, dass wir heute mehr drauf schauen und auch mehr sozusagen auf die Optik schauen, auf den Blebe auch und diese Sachen.
00:11:36: Aber Laktose-Intoleranz und Fructose ist zum einen was ziemlich genetisches.
00:11:40: Da sehen wir auch Unterschiede.
00:11:41: Zum Beispiel Asiaten haben deutlich mehr Laktose-Intoleranz und auch bei uns ist es häufig einfach genetisch bedingt.
00:11:47: der Evolution hat sich das so ein bisschen ausgebildet.
00:11:49: Und das zweite, was wir eben auch sehen, wir haben natürlich auch häufig die Laktose oder Fructoseintoleranz als Folge von der anderen Erkrankung.
00:11:57: Also wenn wir es einen Patient haben, der zum Beispiel eine entzündliche Erkrankung hat oder eine Zoliakie, kann der durch diese entzündlichen Vorgänge durchaus auch als sekundäre Laktoseintoleranz entwickeln.
00:12:07: Und was wir auch ganz häufig sehen, das bleibt nicht ein ganzes Leben lang so.
00:12:10: Wir sehen häufig ältere Menschen, die das erst mit fünfzig oder sechzig dann bekommen, weil man teilweise diese Fähigkeit auch verliert.
00:12:16: sich das auch wieder abtrainieren, abgewöhnen durch mildes Essen, durch reizames Essen.
00:12:23: Also es ist jetzt nicht so, dass wir das wie so eine Desensibilisierung machen können wie bei der Allergie.
00:12:27: Das funktioniert nicht.
00:12:28: Aber es gibt durchaus Krankenheiten des Darmes, wenn die gelöst sind, dass dann auch wieder die Enzymaktivität besser wird.
00:12:34: Es
00:12:34: ist ja so wahnsinnig belastend.
00:12:35: Ich habe in meinem Freundeskreis Menschen, die Zyliakir haben, entwickelt mit ungefähr achtzehn genau da, wo man so als junger Mann irgendwie gerne mal ein Bier trinken.
00:12:43: Das ist ja so in meiner engen, engen Freunde.
00:12:46: Und der kann alle diese Dinge, die man, also vieles von dem, was man natürlicherweise als junger Mensch zu sich nimmt, nicht essen.
00:12:52: Brot, Schwierigkeiten, wie gesagt ein Bierchen zu trinken.
00:12:55: Woher kommt das?
00:12:56: Was ist da die wissenschaftliche Erkenntnis?
00:12:58: Also die Zöliakie ist jetzt keine Intoleranz, sondern die Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung und die Betriffpatienten, die dazu ein Risiko-Gene tragen.
00:13:05: Es gibt Risiko-Gene, die sozusagen dazu führen, dass man aus verschiedenen Ursachen auf einmal gegen Kluten, also im Bestandteil von Weizen reagiert.
00:13:14: Und zwar reagiert man so, dass im Dünndarm die Dünndarmzotten sich entzünden aufgrund einer Autimunreaktion, dass also dein eigenes Immun System, diese Dünne am Zotten angreift, zu einer Entzündung führt.
00:13:25: und diese Dünne am Zotten, die schwinden richtig.
00:13:27: Also wenn man da reinschaut in der Spiegelung, sieht man richtig, dass das alles ziemlich flach ist und diese Patienten haben eben zum Beispiel Bauchschmerzen, die haben Durchfälle, aber es gibt auch Patienten, die haben immer eine Eisenmangel-Anämie und keiner weiß warum oder Kinder, die nicht so richtig wachsen.
00:13:40: Das heißt, es kann ganz ganz viele verschiedene Formen haben, bis sich sowas zeigt und manche Patienten haben auch echt psychische Probleme.
00:13:46: Da kommen wir erst darauf, wenn wir genauer nachfragen in der Form.
00:13:48: Und das Gute ist aber, wenn wir das Gluten ganz weg nehmen, Also der Verzicht eben auf Weizen, Nudeln, Pasta, Brot, dann kann sich dieser Dünnlamm regenerieren.
00:13:58: Das heißt, wenn wir später wieder reinschauen und diesen Dünnlamm anschauen, sind da diese ganzen Darmzotten, also diese Aufstülpuren wieder völlig normal.
00:14:05: Aber die schlechte Nachricht ist halt, das geht halt nur, solange wir aus Klotänen verzichten.
00:14:09: Das heißt, wenn man so ganz bisschen Brot ist, auch ein Brot, was vielleicht lange gegärt hat, was man so, wie man es früher gebacken hat, keinen Unterschied.
00:14:16: Das hat damit gar nichts zu tun.
00:14:18: Das geht wirklich nur um den Gehalt an Zöller Klee.
00:14:20: Na ja, es leben wir jetzt im Jahr zwanzig, das ist schon deutlich besser, weil heute haben wir natürlich eine ganze Industrie, die uns da bedient mit glutenfreien Nudeln, glutenfreien Brot und so weiter.
00:14:28: Aber es ist natürlich trotzdem hart, vor allem wenn man in Form von Familie oder Partnerschaft lebt und das eben für einen ganz konsequent machen muss, während der andere nicht betroffen ist.
00:14:37: Jetzt gibt es ja ganz viele, die sowieso, weil sehr... viele Themen problematisiert werden rund um die Ernährung.
00:14:44: Ich bin da so ein bisschen ambivalent oder zwiegespalten, weil ich selber sehr für eine gesunde Ernährung bin.
00:14:50: Also ich koche selber.
00:14:52: Für mich ist so dieses normale Essen.
00:14:54: Ich esse alles, ich koche aber selber.
00:14:56: Ich versuche natürlicherweise, aber ich habe kein Bedürfnis auf so stark verarbeitete Lebensmittel.
00:15:02: Ich esse gerne mal ein Stück Wurst, muss ich gestehen.
00:15:05: Aber ich esse doch sehr viel pures Zeug, was ich mir in die Pfanne schmeiße.
00:15:11: Und damit komme ich wirklich ganz gut klar und ich merke auch immer, dass mein ganzer Bauch, um es jetzt mal so zu sagen, mein ganzer Bauch ist gut drauf, wenn ich irgendwie so esse.
00:15:21: Und trotzdem ist es so, dass natürlich bestimmte Dinge problematisch sind.
00:15:25: Wäre es eine Lösung, dass man grundsätzlich auch Weizen verzichtet, auf Zucker verzichtet komplett?
00:15:31: Was haben wir noch?
00:15:32: Auf Milchprodukte verzichtet?
00:15:33: Was ist deine Befehlung?
00:15:35: Nein, das ist ganz klar nein, weil es dafür keine Grundlagen gibt.
00:15:38: Das ist etwas sehr individuelles.
00:15:39: Das heißt sagen, die Problematik, die wir momentan ja haben, wenn du mal die sozialen Medien schaust, diese Woche ist Protein der Bösewicht,
00:15:46: nächste
00:15:46: Woche ist die Lektine, dann ist es das Kasein.
00:15:49: Das kann alles sein, aber das ist etwas sehr individuelles.
00:15:51: Das kann für eine Person von tausend zu treffen, zum Beispiel mit der für die Zöleakie.
00:15:56: Aber das kannst du nicht sagen, Pluten ist generell böse und alle müssen auch Pluten verzichten.
00:16:00: Und das ist schon etwas, was wir sehen auch in der Praxis, dass wir immer mehr, auch gerade junge Menschen, auch junge Patientinnen haben, die eigentlich fast schon ein krankhaftes Verhältnis zum Essen haben, also sozusagen dieser wahnsinnige Druck, sich gesund ernähren zu müssen und die Angst etwas falsch zu machen.
00:16:14: Und das finde ich ganz, ganz schwierig.
00:16:15: Und auf der einen Seite finde ich es toll, dass wir so viel Informationen haben, uns mit Ernährung beschäftigen, Aufklärung machen.
00:16:21: Aber die andere Seite ist eben auch, dass wir so ein bisschen übertreiben.
00:16:24: Und das kann bei manchen Patienten dann auch wirklich eine Essstörung machen.
00:16:27: Also Ängste sind ja ein Riesenproblem in unserer Gesellschaft.
00:16:30: So viele Menschen kämpfen mit Ängsten, so viele Menschen kämpfen mit Panikattacken, was ja sozusagen die Endstufe von Ängsten ist.
00:16:37: Und Ängster sind in vieler Hinsicht berechtigt, in vieler Hinsicht auch produziert von uns Medien.
00:16:43: Ich arbeite selber in den Medien und versuche sozusagen, meinen Input zu geben, dass eben genau das nicht auch noch gefördert wird, sondern wirklich zu gucken, wo müssen wir achtsam sein und wo ist es völlig in Ordnung, dass wir... einfach auf unser Bauchgefühl hören.
00:16:55: Aber dieses Bauchgefühl
00:16:56: haben wir schon so ein bisschen verloren manchmal.
00:16:58: Und das betrifft jetzt nicht nur die Medien, sondern auch die Gesundheitsbranche.
00:17:01: Also wir sehen so viele Patientinnen, die kommen im ganzen Aktenort da, was sie im Internet alles gefunden haben, was getestet worden ist, was für Online-Tests oder auch was für Allergie-Tests in Anführungszeichen.
00:17:11: Und die wirklich ganz viele rote Balken haben, was sie alles nicht mehr essen dürfen.
00:17:15: Wenn man mal genauer hinschaut, sind das zum Teil auch Tests, für die haben wir gar keine wissenschaftliche Grundlage, aber sie schüren einfach Ängste und sie schüren Verhaltenswuster.
00:17:22: dann letztendlich schädlicher sind als das eigentliche Problem.
00:17:25: Ich möchte jetzt schon mal ankündigen, dass ich am Ende dieser Folge mit dir bespreche, wie du empfiehltest, dass man mit seinem Essen umgeht, wie du selber dich ernährst, wie wir dafür sorgen können, dass wir den Darm gar nicht groß bemerken, dass er einfach seinen Job macht, ohne dass wir permanent darüber nachdenken, was muss ich jetzt machen für meinen Darm?
00:17:41: Aber ich möchte gerne ganz viele von den Fragen erklären, die erstmal mich beschäftigen und natürlich von denen ich weiß, dass viele viele sie in ihrem täglichen Leben als Problematik erkennen.
00:17:51: war schon mal vor ein paar Jahren beim Gastroenterologen, weil ich Darmkremfe hatte.
00:17:55: Und die waren so schlimm.
00:17:57: Die haben mich manchmal mitten in der Nacht heimgesucht.
00:18:00: Die haben mich manchmal tagsüber heimgesucht.
00:18:01: Ich weiß, dass wir einmal im Urlaub waren, da waren die Kinder noch relativ klein.
00:18:04: Und ich habe in diesem Urlaubsapartment gelegen und habe geschrien vor Schmerzen, weil ich solche Kremfe hatte.
00:18:13: Und ich wusste gar nicht, was es ist, wo das herkommt.
00:18:15: Der hatte mir auch im Grunde Flosamschalen empfohlen.
00:18:18: Das habe ich dann auch damals ein bisschen gemacht.
00:18:19: Und irgendwie ist es heute so... Tage schon lange nicht mehr vorgekommen.
00:18:23: Also richtig weiß ich bis heute nicht, was eigentlich der Grund war.
00:18:25: Da gibt es auch viele Ursachen.
00:18:27: Also diese Darm-Krempfe heißen ja eigentlich, deine Darm-Buskulatur zieht sich zusammen, was sie normalerweise nicht so fest tut.
00:18:33: Und wenn sie sich zusammenzieht, werden natürlich auch Nerven zählen und Schmerzfasern gereizt und deswegen ist das so schmerzhaft für dich.
00:18:39: Und die Frage ist, warum tut er das?
00:18:40: Also warum zieht sich diese Darm-Buskulatur so zusammen?
00:18:43: Das haben wir zum Beispiel, wenn du jetzt einen Magen-Darm-Infekt hast.
00:18:46: Also wenn du Bakterien oder Viren hast, dann merkt es dein Darm und er möchte die Erreger so schnell wie möglich aus dem Körper rausbekommen.
00:18:53: Also wenn du so eine Salamonelle im Dünne am Sitzen hast, dann hat der Darm nur eine Chance, indem er ganz viel Bewegung macht, dass sich ganz viel zusammenzieht, um diesen Erreger schnell rauszukriegen, auch Durchfall produziert.
00:19:03: Das ist ein ganz natürlicher Abwehrmechanismus.
00:19:05: Das heißt, wenn du irgendwas drin hast, was er loswerden will, dann kriegst du solche Bauchkrämpfe.
00:19:09: Aber es gibt natürlich auch andere Dinge, wenn du zum Beispiel jetzt sehr viel Milch gegessen hast oder getrunken hast und das nicht so verträgst und sehr viel Luft bildest, kann natürlich diese Luft auch ganz massiv schmerzen.
00:19:19: und solche Bauchkrämpfe auslösen.
00:19:21: Ich würde noch nicht mal sagen, dass irgendwie, gut, man kann es im Nachhinein nicht mehr ganz so genau analysieren, weil manche Dinge macht man ja ohne sie wirklich zu bemerken.
00:19:29: Ich hatte weder Durchfall danach, noch hatte ich, also ne, ich hatte jetzt nicht so eine Magen-Darm-Krankung, sondern ich hatte einfach solche Krämpfe, die ich so ein bisschen darauf zurückgeführt habe, dass mein Darm irgendwie träge war.
00:19:41: und dieser ganze Prozess zwischen, da kommt irgendwas vom Magen rein, wird irgendwie verarbeitet, wird irgendwann am Ende im Dickdarm so zu... In meinem Fall.
00:19:49: Köttel verarbeitet, dass da irgendwas fehlgeleitet war.
00:19:54: Was würdest du raten?
00:19:55: Ich habe dann versucht zu streichen im Uhrzeigersinn.
00:19:58: Ich habe Wärmflasche.
00:20:00: Ich habe versucht, meine Beine auseinander und rein zu atmen in den Bauch.
00:20:04: Was kann man noch tun?
00:20:05: Also du hast schon ganz viel richtig gemacht, weil du einfach die Bauchdecke entlastet hast und wer mir sozusagen sehr entspannt ist.
00:20:11: Und für uns wäre einfach das Wichtigste verstehen, warum ist das so?
00:20:13: Also wir würden dann schon durchaus mal auch die Köttel analysieren, seine Stuhlprobe machen.
00:20:18: sind da irgendwelche Erreger drin, die man vielleicht auch gar nicht so denkt, aber die man durchaus von Deutschland auch haben kann, so wie Lambleen zum Beispiel.
00:20:24: Oder wir würden uns anschauen, es sind Entzündungswerte im Stuhl.
00:20:28: Das heißt, es gibt auch hier Stuhlmarker, das Kalkprotektin, wo wir sehen, ist das jetzt einfach nur ein, sagen wir mal, Reizdarm oder ein einfacher Bauchkrampf oder ist da wirklich auch eine Entzündung drin?
00:20:38: Und das ist natürlich auch etwas, wo wir dann genauer abklären müssen.
00:20:40: Was ist ein Reizdarm?
00:20:42: Wenn wir die Tagesschau, ich habe es heute eben schon gesagt, wenn wir die Tagesschau sehen, haben wir auf jeden Fall schon ein Werbes- vorzu Reizdarm-Produkten gesehen?
00:20:49: Reizdarm ist eine schwierige Diagnose für mich.
00:20:52: Das muss ich ehrlich zugeben.
00:20:54: Aber fangen wir schon vorne an.
00:20:55: Reizdarm, was ist das?
00:20:56: Das ist, man muss ein bisschen die Geschichte verstehen dahinter.
00:20:59: Reizdarm ist für uns eigentlich eine Ausschlussdiagnose.
00:21:01: Das heißt, ein Patient kommt mit Beschwerden, Durchfall oder Verstopfungen, mit Bauchschmerzen und er macht sich große Sorgen und das macht ihn auch wirklich sozusagen zu schaffen im Arbeitsalltag und im Privatleben.
00:21:12: Und die Aufgabe für den Arzt ist herauszufinden, ist da irgendwas, die Ursache.
00:21:16: Wagenspiegelung, er macht eine Darmspiegelung, er macht einen Ultraschall, er schaut sich eine Stuhlprobe an und er schaut sich vielleicht noch Laborwerte an.
00:21:22: und dann sagt er dir, wir haben da alles nichts gefunden, das sind alles normale Werte, also körperlich, organisch können wir gar nichts finden, das ist was Funktionelles, das heißt auf den ersten Blick sieht dein Organ total gut aus, hat aber trotzdem eine Störung, es ist einfach nur ein Reiz da.
00:21:36: Und das passt in Deutschland ganz oft jeden Tag, dass sowas gesagt wird, sie haben einfach einen Reizdarm.
00:21:41: Und das ist natürlich schwierig, weil die Patienten auch gar nicht wissen, was heißt das jetzt eigentlich.
00:21:45: Und dann kommt noch der Satz dazu, reduzieren sie vielleicht einen Stress, ist ja vielleicht so ein bisschen psychisch oder stellen sie die Ernährung um und fahren sie mal ein bisschen runter.
00:21:52: Das ist sozusagen der Alltag.
00:21:53: Wenn man jetzt aber mal die Wissenschaft schaut, was ist denn da eigentlich ein Reizdarm?
00:21:57: Also was wissen wir darüber eigentlich?
00:21:59: Ist das ganz interessant?
00:22:00: Weil weil es so häufig ist, gibt es dafür auch internationale Kriterien.
00:22:03: Die werden immer in Rom bestimmt, deswegen haben wir momentan die... um vier Kriterien.
00:22:07: Und zum letzten Mal war das, wenn man da mal reinschaut, was die Wissenschaft in einem Reizdarm versteht, da sagt die Wissenschaft.
00:22:13: Da sieht man sehr wohl was.
00:22:15: Das ist eigentlich eine Störung der Darm-Hirn-Achse, also der Interaktion zwischen dem Darm-Nerfensystem und dem zentralen Nerfensystem, also deinem Gehirn und deinem Rückenmark.
00:22:25: Da stimmt was nicht.
00:22:26: Warum stimmt da was nicht?
00:22:28: Weil da vielleicht doch Veränderungen im Mikrobiom, also die Darmbakterien da sind, weil die Darmband durchlässiger ist, weil man auf einmal ein anderes Schmerz empfinden hat.
00:22:36: Das ist auch ein ganz wichtiger Punkt.
00:22:38: Du hast vorhin schon gesagt, normalerweise kriegen wir vom Darmen nicht viel mit, der macht sein Ding alleine.
00:22:42: Warum?
00:22:43: heißt in der Medizin das autonomen Nervensystem.
00:22:45: Da ist das quasi selbstständig.
00:22:46: Das heißt, wenn ich jetzt zu dir sagen würde, steuer doch mal bitte deinen linken Dünndarm ein bisschen schneller.
00:22:50: Das könntest du gar nicht, weil es nicht geht.
00:22:52: Das macht der Darm automatisch.
00:22:53: Du hast da keinen Willen dazu, das zu machen, kein Nervensystem.
00:22:57: Und wenn man sich jetzt anschaut, wie das interagiert, wenn du auf einmal sozusagen den Darm dienst durch eine Portion Pasta, würdest du das jetzt meistens gar nicht merken.
00:23:05: Es gibt aber Patienten, die empfinden diesen Dehnungsreiz auf einmal als Schmerzreiz.
00:23:09: Der wird quasi im Schmerzzentrum im Gehirn auf verarbeitet.
00:23:12: Und warum kommt es dazu?
00:23:14: Weil es vielleicht doch eine Entzündung gab, weil es eben eine Störung in der ganzen Darm-Botilität gab, also in der Bewegung oder im Nervensystem.
00:23:22: Das heißt, um es kurz zu machen, die Wissenschaft sagt, da sehen wir sehr wohl, was ist eine Störung der Darm-Hirnachse?
00:23:27: Wenn man das dem Patient mal erklärt, hat man meistens einen zufriedenen Patienten, weil man dann auch erklären kann, wie wir therapieren oder was einfach möglich ist.
00:23:35: Darm-Hirnachse hast du gerade angesprochen, das ist ja auch so ein Credo oder so eine Sichtweise.
00:23:41: dass im Grunde der Darm unser zweites Gehirn ist.
00:23:44: Wie ist das überhaupt zu verstehen?
00:23:46: Auch ein sehr spannendes und komplexes Thema.
00:23:49: In der Evolutionsgeschichte war es zum Beispiel so, dass Lebewesen zuerst ein Darmhirn hatten, bevor wir ein zentrales Nervensystem hatten.
00:23:56: Also das Darmhirn, das autonome Nervensystem war eigentlich zuerst da.
00:24:00: Und diese Darmhirnachse darf man sich jetzt nicht vorstellen wie ein dickes Kabel, was da läuft zwischen Gehirn und Darmnervenzellen, sondern es sind ganz, ganz viele Mechanismen, wie diese beiden Nervensysteme in Verbindung stehen.
00:24:11: Und dein zentrales Nervensystem, dein Gehirn, das brauchst du jetzt zum Denken, für deine Bewegungen, für deine Erinnerung, für deine Emotionen und dein Darmhirn brauchst du zum einen, dass diese ganzen Verdauungsvorgänge autonom gesteuert werden.
00:24:24: Also dieses Nervensystem macht automatisch die Bewegungen, entscheidet, wie viel Verdauungssäfte werden da rein gibt.
00:24:30: gibt aber diese Information interessanterweise immer an das zentrale Nervensystem.
00:24:34: Und da wird es jetzt interessant, wenn man sich diesen Informationsfluss anschaut, neunzig Prozent gehen von Darm zum Gehirn und nur zehn Prozent von Gehirn zum Darm.
00:24:43: Das heißt, der Körper scheint sehr stark angewiesen zu sein auf die Informationen, die da aus dem Darm kommen, sei es Immunsystem, sei es Zusammensetzung der Nahrung, sei es Hormonbildung.
00:24:52: Wir haben auch die gleichen Hormone im Darm wie im zentralen Nervensystem.
00:24:56: Und da kann man sich so ein bisschen vorstellen, wie eng das Ganze verbunden ist.
00:24:59: Also kommen wir noch mal zurück auf den Satz.
00:25:01: Frauen haben anders Hirn, wir haben andere Hormone.
00:25:03: Sind unsere Hormone auch ganz entscheidend für unsere Probleme, die wir mit unserem Darm haben?
00:25:08: Also was viele nicht wissen, ist, dass die weiblichen Sexualhormone, also Oestrogen oder Progesterone, die wirken nicht nur an der Gebärmutter, sondern die wirken auch am Darm.
00:25:17: Und wenn wir jetzt mal so einen Zyklusverlauf anschauen, dann haben wir ja unterschiedliche Level an Oestrogen oder Progesterone.
00:25:23: Bei vielen Patienten ist das ohne Probleme.
00:25:25: Bei manchen Patienten, die beschreiben dir aber, in der zweiten Zyklushälfte habe ich totale Probleme mit Blähbauch, mit Verstopfung.
00:25:32: Oder auch in der Schwangerschaft habe ich so eine Verstopfung gehabt, kannst du dir gar nicht vorstellen.
00:25:36: Und das ist zum Beispiel das Progesteron, weil Progesteron macht die glatte Muskulatur langsam.
00:25:41: Deswegen haben so viele Frauen in der zweiten Zyklushälfte oder der Schwangerschaft Probleme.
00:25:45: Dann gibt es aber noch das Oestrogen.
00:25:46: Und das sind jetzt die anderen Frauen, die dir erklären, wenn ich meine Menstruation habe, habe ich solche Bauchkrämpfe und Darmkrämpfe, das tut alles weh.
00:25:54: Und dazu muss man wissen, östrogen zum Beispiel stimuliert auch das Schmerzempfinden oder hat Einfluss auf die Histaminfreisetzung.
00:25:59: Das heißt, das, was wir als Frauen erleben, also die weiblichen Sexualhormone, wirken eben auch am Darm.
00:26:05: Das Problem ist, dass wir nur ganz selten danach fragen, ob Patienten eben diese Darmprobleme auch zyklusabhängig oder in speziellen Lebensphasen haben.
00:26:11: Könnte ich jetzt leider Gottes gar nicht mehr zurückverfolgen, ob das womöglich bei mir eben damals auch so war.
00:26:17: Ich bin schon durch die Menopause durch.
00:26:19: Ich nehme Natur-Identure-Amone, Oestrogen und Pro-Restaurant, komme damit extrem gut zurecht.
00:26:25: Ich fühle mich wirklich, wirklich sehr gut.
00:26:27: Ich habe nicht das Gefühl, dass mein Körper nicht funktioniert oder so.
00:26:32: Da muss es so sagen, ich kann es wirklich sehr empfehlen.
00:26:35: Ich möchte mal eine E-Mail vorlesen von Gisela.
00:26:37: Die hatte mir von der ganzen Weile schon geschrieben und hatte eben gesagt, Ich hab mitbekommen, ich war relativ ehrlich, was meine dunklen Stunden rund um die Menopause betraf.
00:26:47: Es war wirklich in jeder Hinsicht für mich eine Belastung psychisch vor allem.
00:26:51: Meine Libido war angegriffen, die wieder ganz wunderbar ist.
00:26:54: Also auch hier, Shoutouts, lasst euch helfen, nehmt.
00:26:58: Wenn es für euch funktioniert, östrogen, pro Restaurant als naturidentische Hormone, weil ich finde, das gehört irgendwie auch zu unserem Wohlbefinden, dass wir wieder Bock auf Sex haben und dass wir unseren Körper selber spüren.
00:27:07: Das hab ich alles gar nicht.
00:27:08: Das war wirklich brutal und war damit sehr ... ehrlich, in der Hoffnung, dass andere Frauen auch sich trauen, das auszusprechen.
00:27:14: Jetzt hat sie geschrieben.
00:27:16: Ich habe auch Probleme damit, vor allem im Bereich Gewichtszonahme.
00:27:19: Trotz gesunder Ernährung kriege ich mein Hormonbauch nicht weg.
00:27:23: Wie hältst du deine schlanke Figur und was machst du gegen Blehbauch?
00:27:26: Schreibt sie.
00:27:27: Zwei Dinge.
00:27:28: Einmal, wir kriegen natürlicherweise, wenn man irgendwie nicht sehr achtsam ist, dann doch als Frau irgendwann so ein richtig kleines Pleutchen und haben oftmals ein Blebau.
00:27:39: Was kannst du uns da empfehlen?
00:27:41: Es sind zwei verschiedene Dinge.
00:27:43: Aber Punkt eins in der Menopause verändert sich sehr viel.
00:27:45: Ja, das ist auch ein Thema Bauch, ein Thema Darm.
00:27:48: Und das mit der Menomitte, also mit dem Pleuzchen, was du gesagt hast, das sehen wir bei ganz vielen Frauen.
00:27:52: Das hat zum einen den Grund, dass unser ganzer Energiebedarf, unser Grundumsatz in der Menopause sinkt.
00:27:58: Und das sind ja richtig fiese Nachrichten.
00:28:00: Also wir haben so vierhundert Kilo Kalorien weniger Energiebedarf pro Tag.
00:28:04: Das ist eine ganze Menge.
00:28:06: Das ist leider
00:28:07: so.
00:28:08: Und wenn wir das aber nicht wissen oder wenn wir das irgendwie nicht... kriegen zu reduzieren.
00:28:12: Dann haben wir halt ständig ein Überangebot.
00:28:14: Das heißt, wir sehen das ja auch in der Studien, dass Frauen in der Minupause eben von der Gewichtszunahme mehr betroffen sind.
00:28:21: Also so ein bis zwei Kilo pro Jahr, wenn man nichts dagegen tut.
00:28:24: Und das sind eben genau diese vierhundert Kilo Kalorien, die da leider eine Rolle spielen.
00:28:28: Und wenn man sich mal anschaut, wo wird das dann abgesendet, dann ist das natürlich das Bauchfett, dieses viszerale Fett.
00:28:34: Weil wir haben diesen Östrogenschutz nicht mehr und damit sozusagen wird mehr Fett in dieses Bauchfett eingelagert.
00:28:39: ist dann das, was wir als Minomitte bezeichnen.
00:28:42: Und das ist jetzt nicht nur eine optische Sache, sondern wir sehen auch, dass zum Beispiel das weiß kaum einer, aber dass Patientinnen nach der Minopause ein ganz hohes Risiko auf einmal für eine Fettleber haben, weil sich eben viel mehr Fetter auch absetzten.
00:28:54: Also da bräuchten wir, glaube ich, schon ein bisschen mehr Aufklärung und noch ein bisschen mehr gezielte Programme auch in dem Punkt.
00:28:59: Und das zweite, was du gesagt hast, ist der Bläberauf.
00:29:01: Und das ist ein bisschen anderes Kapitel.
00:29:03: Wir alle haben ja so ein darm Mikrobiom.
00:29:05: Das heißt eine große Artenvielfalt von Billionen von Bakterien.
00:29:09: auch nicht wissen ist, dass Mikrobiom im Darm bei Frauen und Männer unterschiedlich ist.
00:29:13: Das heißt bis zur Pubertät haben wir so die gleichen Untermieter, aber das ändert sich dann unter dem Einfluss von den Sexualhormonen.
00:29:20: Wir haben zum Beispiel auch Darmbaktägen, die uns in östrogenen Spiegel steuern.
00:29:23: Ja, das heißt, wir haben eine andere Zusammensetzung.
00:29:25: Und jetzt kommt es, sobald um die Menopause kommst, ändert sich das wieder und dein Darm Mikrobiom wird wieder männlicher.
00:29:32: Und man hat ja früher immer gesagt, diese ganzen Risikofaktoren aus der Perose und Herzkreislaufkrankheiten, Gewichtszunahme, das liegt Alles am Oestrogen, auch richtig.
00:29:40: Aber heute sieht man, das liegt vor allem daran, dass sich mit dem wenigen Oestrogen auf einmal dieses Darm-Mikrobium ändert.
00:29:46: Das heißt, wir haben auch auf einmal eine andere Stoffwechsel-Aktivität.
00:29:49: Und das heißt zum Beispiel auch, dass wir mir einen Bläber auch kriegen.
00:29:52: Und das sehen wir ganz häufig, dass Frauen in Wechseljahren kommen und sagen, ich hatte immer einen Rostmagen, ich konnte essen, was ich wollte und auf einmal wird es zügig.
00:29:59: Und das ist eben ganz häufig so, dass sich dann doch viel verändert da drin.
00:30:03: Also ist es auch von deiner Seite aus zu empfehlen, dass man sozusagen Progesseron-Östo... gehen zu sich nimmt, um sich zuführt, um eben nicht dieses viszerale Fett übermäßig zu entwickeln.
00:30:15: Also ich glaube, das muss man wirklich individuell sehen.
00:30:17: Wenn wir so Patientinnen haben, geht es natürlich um dein Risiko, auch das Thema Brustkrebs, Familiengeschichte.
00:30:22: Das ist natürlich ein wichtiger Punkt, wo wir abwägen müssen.
00:30:24: Es geht um die allgemeinen Menopausen, Symptome, die du da schon genannt hast.
00:30:28: Und dann geht es natürlich um Präventionsmedizin.
00:30:30: Und Präventionsmedizin heißt, manche Patienten profitieren wirklich sehr stark für ihr Herzinfarktrisiko zum wenn sie rechtzeitig Hormone nehmen.
00:30:39: Manche Patienten profitieren von ihrem Schlaf, und manche profitieren auch von ihrer Körper, von der Gewichtszunahme in der Form.
00:30:45: Es gibt aber auch die anderen, das will ich auch nicht verschweigen.
00:30:47: Es gibt auch Patientinnen, die nehmen auf einmal Progesterone und sagen, jetzt habe ich eine totale Verstopfung, seit ich das nehme, geht es mir total schlecht.
00:30:54: Also das gibt's natürlich auch.
00:30:56: Das heißt, man muss immer so ein bisschen gucken.
00:30:57: Gerade Frauen, die in eher trägendahm gehabt haben, die jetzt zu viel Progesteron nehmen, haben wir manchmal auch den Gegenteil.
00:31:03: Interessant.
00:31:04: Ich nehme Progesteron und hab's sogar noch mal erhöht.
00:31:06: Also natürlich in Begleitung von meiner Frauenärztin.
00:31:09: Kleine Story, als ich das angefangen habe zu nehmen.
00:31:13: Ich habe abends eine Kapsel genommen und habe wirklich ... Mein Umfeld hat manchmal gedacht, was ist mit der Frau?
00:31:18: Weil ich musste sozusagen im Halbschlaf zum Bett, weil ich sofort müde war.
00:31:22: Es war so krass.
00:31:23: Ich hab so tief geschlafen, also das levelt sich natürlich, der Körper gewöhnt sich daran, das ist jetzt nicht mehr so.
00:31:29: Aber am Anfang war der Effekt, was meinen Schlaf anging, wirklich sehr positiv, weil da haben ja so viele Frauen Probleme.
00:31:35: Ich will auch mal von meiner Seite auf die E-Mail von der Gisela antworten, was so dieses Bauchfett angeht, weil auch eine Kollegin von mir hat mir letztens im Studio gesagt, ey, wie kriegst du das denn hin?
00:31:45: Ich hab auch einen Bauch, ne?
00:31:46: Der Bauch ist weit entfernt von, so wie er mal war, der war früher wirklich flach, hab ich gar nicht so viel für tun müssen, das war irgendwie so, ich hab immer eher so ein bisschen... hinteren entwickelt und auch so ein bisschen Schenkel gehabt.
00:31:55: Aber ich hatte immer einen ganz flachen Bauch, ist leider Gottes überhaupt nicht mehr so.
00:32:00: Aber ich habe vor allem festgestellt, ich konnte früher große Portion Nudeln essen, weil ich sie auch gefühlt gebraucht habe.
00:32:07: Und ich habe wirklich meine Portion, was das angeht, Kartoffeln und vor allem Nudeln, was ich sehr gerne esse, immer noch einfach reduziert.
00:32:15: Weil ich gemerkt habe, wenn du die gleiche Portion ist, bar bist du papsart, du bist voll, du fühlst dich gar nicht wohl.
00:32:21: Ich brauche weniger.
00:32:22: Das, was du gerade beschrieben hast, das ist bei mir wirklich so.
00:32:25: Genau.
00:32:25: Und eine Sache möchte ich auch noch sagen, die Werbung.
00:32:28: und in jedem Kinofilm über ist es so Frauen in meiner Lebensphase, die sind immer mit dem Weinchen, mit dem Apparul Spritz zu sehen und dann schimpfen wir ein bisschen auf die Kerle und Männer sind sowieso alle blöde und so.
00:32:39: Und dann denke ich immer, also beides in Maßen.
00:32:42: Und für mich funktioniert Alkohol mittlerweile gar nicht mehr.
00:32:45: Mir bekommt es nicht gut, wenn ich zum Essen ein Glas Wein trinke und wenn ich vor allem die Menge trinke, die irgendwie manche cool finden und damit sagen, ich verwirkliche mich selbst und ich liebe mein Leben.
00:32:55: Ja, ich liebe mein Leben nicht, ich vertrags halt einfach gar nicht mehr.
00:32:59: Also vertragen ist die eine Sache und das zweite ist natürlich allgrößt auch Kalorien.
00:33:02: Das muss ich auch klar machen.
00:33:03: und auch so ein Cocktail oder so ein Aperol hat natürlich auch deutlich Kalorien und das summiert sich dann.
00:33:08: Und gerade was du vorsagt, bezüglich Gisela, das ist ein wichtiger Punkt.
00:33:11: Das heißt, wir sehen, eines der effektivsten Methoden ist die Kohlenhydratreduktion.
00:33:15: Das heißt, es geht gar nicht so um das Fett unbedingt, sondern es geht vor allem darum, Kohlenhydrate in der Nahrung zu reduzieren, also weniger Nudeln, weniger Rot, weniger Kartoffeln, weil das den größten Effekt auch auf das Thema Bauchfett in dieser Form hat.
00:33:28: Dann gibt es ein Phänomen, was ich unbedingt auch mit dir besprechen möchte.
00:33:32: Das war speziell in Zeiten, als sagen wir mal so, in meinem Leben ein paar Themen schwierig wurden, ohne dass ich da jetzt so sehr ins Detail gehen möchte.
00:33:42: Kinder waren noch kleiner, Familie gab es Herausforderungen, die mich auch ganz persönlich betroffen haben.
00:33:48: Und wenn ich dann in dem Moment, wo ich gemerkt habe, Scheiße, jetzt ist es wieder so.
00:33:54: Jetzt ist es, was ich wirklich ganz schlimm finde.
00:33:56: Dann habe ich manchmal Sekundendurchfall gehabt.
00:33:59: Es ging mir ganz normal.
00:34:01: Ich lese etwas oder ich kriege etwas mit, ich kriege einen Anruf und ich muss sofort aufs Klo.
00:34:06: Ich habe sofort Durchfall.
00:34:08: Wie ist das technisch möglich?
00:34:10: Das ist technisch wirklich und das haben viele nicht nur in belastenden Situationen, sondern auch beim Thema Prüfungsangst zum Beispiel.
00:34:16: Schau mal in so eine große Prüfung an der Uni, wie viele die Toiletten vorher frekletiert werden.
00:34:20: Das ist etwas, was echt häufig passiert.
00:34:22: Und das kann man sich schon erklären.
00:34:23: Du hast die ganze Menge an Stresshormonen, die du ausschüttest, sozusagen deine Cortisolachse ist auf Hochtouren, weil du jetzt ja gleich kämpfen musst oder fliehen musst.
00:34:31: Das heißt, du bist ja völlig evolutionär jetzt im Attackennudus in dieser Form.
00:34:36: Und wer sich vorhin schon sagte, diese Darmhirnachse benutzt die gleichen Hormone.
00:34:39: wenn du ganz viele Stresshormone ausschüttest, wirken die natürlich genauso auch im Darm.
00:34:44: Und im Darm hat es den Effekt, dass der Darm sich eben, dass er mehr durchblutet wird und dass die Peristaltik steigt, also mehr Bewegung.
00:34:50: Und das heißt natürlich für dich, du merkst, jede Bewegung hast Gefühl, du musst es ganz schnell rennen.
00:34:54: Das war wirklich für mich faszinierend.
00:34:55: Ich habe mir gedacht, wie kann das sein?
00:34:56: Etwas, was gerade noch fest war, wurde sozusagen flotter Otto.
00:35:01: Ja.
00:35:01: Und das liegt dann am Cortisol an den Hormonen.
00:35:03: Genau,
00:35:04: eine Stresshormon, genau.
00:35:05: Na gut, wenigstens war der Dharma wieder schön.
00:35:10: Und der Bauch war flach für den Augenblick.
00:35:12: Aber das war... Ich habe sehr abgenommen in solchen Zeiten auch.
00:35:15: Das habe ich bei mir festgestellt.
00:35:17: Zumindest war das damals immer so.
00:35:18: Also Stress hat bei mir immer dazu gewirkt, dass ich irgendwie ganz dünn geworden bin.
00:35:23: Du hast schon gesagt, dass wir im Zuge unserem Wunsch, uns gesund zu ernähren, sehr viel Gemüse zu uns nehmen, weniger Fleisch essen, viel Obst essen.
00:35:33: Smoothies werden uns ja seit Jahren angeboten, als Top-ID morgens den Tag zu starten.
00:35:39: Für mich macht das wenig Sinn.
00:35:42: Erst mal schmeckt es mir gar nicht so richtig.
00:35:43: Ich möchte gerne was kauen.
00:35:44: Und ich denke mir immer im Speichel sind doch so viele Emzüme.
00:35:48: Ist das überhaupt empfehlenswert, dass wir was zu Brei verarbeiten oder zu Saft und Smoothie verarbeiten und dann gar nicht mehr kauen?
00:35:56: Also Kaun ist an sich etwas sehr wichtiges für unseren Körper, weil wenn du kaust, dann sozusagen hörst du auch dafür, dass du mehr Speichel produzierst.
00:36:03: Speichel ist wichtig, weil es die Speiserere ausgeleitet, das heißt ein gewisser Schutzmechanismus vor Sodbrennen und vor Reflux.
00:36:09: Und wenn du dann kaust, dann hat das nicht nur Effekt im Mund, sondern auch auf den ganzen Nagen.
00:36:13: Darmtrak, das ist ja alles verbunden.
00:36:15: Das heißt schon der Magen und auch der Zwölffingerdarm, die machen sich schon bereit, jetzt kommt gleich Nahrung und sie schütten damit eben auch mehr Verdauungsenzyme aus.
00:36:23: Das heißt, wenn du gar nicht kaust, dann gebe ich dir völlig recht.
00:36:25: dann hat es den Effekt, dass du weniger Verdauungsentzüme hast.
00:36:28: Und manchmal sind die Smoothie-Patienten auch diejenigen, die sagen, ich habe so ein Blähbauch.
00:36:32: Das kann durchaus ein Effekt sein.
00:36:34: Und es gibt noch einen zweiten Punkt beim Thema Smoothie.
00:36:36: Du hast auf einmal bei manchen Zusammensetzungen auf einmal eine wahnsinnig hohe Menge an Fructose, an Fruchtzucker.
00:36:42: Wenn du ein Apfel ist, so eine Banane, dann ist du das langsam und die Dosierung ist quasi geringer.
00:36:46: Und da kommt jetzt auf einmal die volle Dröhnung an Fructose.
00:36:50: Und jeder von uns hat nur eine gewisse Enzymkapazität.
00:36:52: Also wir können gar nicht so viel Fructose teilweise.
00:36:54: zerlegen.
00:36:55: Und das sind dann auch die Patienten sagen, ja, ich habe Bauchschmerzen, ich habe Leon, ich habe Durchfall.
00:36:59: Das heißt, nicht alles, was uns so als gesund verkauft wird, muss für jeden Patient auch passen.
00:37:03: Ich habe mal vor längerer Zeit gehört, dass, wenn man am Tag einen geriebenen Apfel ist, dass man keinen Darmkrebs bekommen wird.
00:37:11: Ist da was dran?
00:37:12: Ich glaube, ganz so einfach ist es nicht, weil beim Darmkrebs natürlich genetische Faktoren eine große Rolle spielen.
00:37:18: Wir haben ja Patienten, die das schon familiär vorbelastet sind und viele Polypen haben.
00:37:22: Was an der Story stimmt, ist aber, dass es gut ist, sozusagen Obst und Gemüse zu essen.
00:37:28: Und gerade beim geriebenen Apfel haben wir eben auch sehr viel Pektin, also sozusagen ein Ballaststoff, der das Mikrobiom sehr fördert.
00:37:34: Das ist sicherlich ein Gesundheitsförder in der Prozess.
00:37:36: Aber ich würde mich jetzt nicht darauf verlassen, dass das die Garantie ist, dass du keine Darmspiegel mehr brauchst.
00:37:41: tatsächlich machen.
00:37:42: Aber ich lasse, also ich esse zum Beispiel bei Viren Promi Big Brother.
00:37:46: Das ist so eine Zeit, wo irgendwie mein, da muss mein Körper funktionieren.
00:37:49: Da kann ich mir nicht leisten, dass ich meinen halbendbaren Bett liege.
00:37:52: Und da esse ich jeden Tag einen geriebenen Apfel, weil ich immer denke, okay, dann ist da unten schon mal alles ganz gut vorbereitet.
00:37:58: Ja,
00:37:58: ist sicherlich sehr stabilisieren.
00:38:00: Aber da im Spiele und trotzdem ein ganz wichtiger Punkt für Frauen jetzt auch ab fünfzig.
00:38:03: Das ist ein ganz wichtiger Punkt jetzt.
00:38:04: Seit April haben wir das neu geregelt.
00:38:06: Das war früher anders.
00:38:07: Da waren die Männer ab fünfzig und die Frauen ab fünfzig.
00:38:10: Jetzt haben wir Gerechtigkeit, also jetzt dürfen beide ab fünfzig und das bitte auch wahrnehmen.
00:38:14: So,
00:38:15: ich bin fünfzig, ich hätte schon längst machen müssen, weil mein Vater nämlich an Darmkrebs erkrankt ist.
00:38:19: Dann aber hopp.
00:38:20: Man kann auch nicht sagen, dass jemand, der jetzt grundsätzlich erst mal nicht so sehr klassisch wie ein Darmkrebspatient aussieht, dass man das weniger machen muss.
00:38:28: Nein, du kannst es von außen nicht ansehen und wir sehen das leider wirklich momentan, dass wir immer mehr Patienten haben, die unter dreißig sind.
00:38:35: Ja, also das ist international wirklich ein Punkt, dass wir immer mehr junge Patienten haben.
00:38:40: natürlich viel auch mit dem Thema Ernährung zu tun und du machst ja sehr viel, dass du einen Blick drauf hast, aber es ist trotzdem keine Garantie.
00:38:46: Okay,
00:38:47: also ich werde mir das ganz doll vornehmen.
00:38:48: Man wollte es sowieso jetzt schon machen.
00:38:50: Ich mache es.
00:38:50: nach unserer Aufzeichnung mache ich mir sofort ein Termin.
00:38:53: Ich mache heute, ich ruf heute noch an, ich möchte eine Story mal erzählen, die nur im weitesten Sinne was damit zu tun hat, aber die das Schicksal meines Vaters besiegelt hatte.
00:39:03: Der ist vor über zwanzig Jahren an Darmkrebs verstorben.
00:39:06: War natürlich für uns damals einfach nur schrecklich anderes Thema.
00:39:10: Brauchen wir gar nicht drüber zu sprechen.
00:39:11: Aber es war noch die Zeit, bevor Darmspiegelung richtig propagiert wurde.
00:39:16: Also das hat ja in der Aufklärung stattgefunden.
00:39:17: Und seitdem, glaube ich, so bin ich informiert, ist auch die Darmkrebserkrankungsrate beziehungsweise die Sterberate merklich gesunken.
00:39:24: Damals war das noch nicht so.
00:39:26: Sein Hausarzt hat immer gesagt, nö, alles in Ordnung.
00:39:28: Dann hat er irgendwann mal den Bauch meines Vaters geschallt.
00:39:33: Der Hausarzt, auch ein älterer Mann, der Sanger vielleicht nicht mehr super up to date war.
00:39:37: Und der hat zu meinem Vater gesagt, das sieht nicht gut aus.
00:39:40: Ich überweise sie zum Spezialisten, gehen sie dahin, ich mach mir Sorgen.
00:39:44: Dann ist mein Vater damals zu einer Spezialklinik gegangen, wo es um Darmkrebs und solche Erkrankungen ging.
00:39:51: Die haben zu meinem Vater gesagt, alles in Ordnung.
00:39:53: Ist er wieder zurück zu seinem Hausarzt?
00:39:55: Und dieser alte Hausarzt hat zu mir gesagt, ich zweifle an mir und meiner Kompetenz, wenn ich das, was ich hier sehe, nicht... als Darmkrebserkennung.
00:40:03: Gehen Sie nochmal in die Charité, dann ist er in die Charité und dann war es eigentlich schon zu spät.
00:40:07: Also super tragisch.
00:40:08: Kannst du dir erklären, wie ein Fachinstitut so falsch legen kann?
00:40:13: Nee, kann ich mir nicht erklären.
00:40:15: Vor allem wenn du schon eine Zuweisung bekommst von einem ärztlichen Kollegen, der hat sich ja was dabei gedacht, der hat ja vielleicht auch ein Ultraschallbild.
00:40:21: Und genau in meinem Vater war ja auch bestimmt keine dreißig mehr, hätte man sagen müssen, jetzt ist aber gut, wir müssen es einfach abklären und auf Nummer sicher gehen.
00:40:28: Also das kann ich mir absolut nicht erklären und ich hoffe auch, dass sowas heute nicht mehr vorkommt.
00:40:32: Also er war Mitte sechzig und war, hat er so einen richtigen, er war ein sportlicher Mensch, aber er hat so einen richtigen festen Bauch.
00:40:37: Also eigentlich war sowieso vieles deutete darauf hin.
00:40:40: Es ist so mein Plädoyer.
00:40:42: an alle, die jetzt zuhören.
00:40:43: Meine Erfahrung ist, alles, was du an Problem hast und wenn du zum Arzt gehst, du musst immer selber mitdenken, oder?
00:40:51: Klar, und es vor allem den Besuch vorbereiten, dir vorüberlegen, was möchte ich dann erreichen mit dem Besuch?
00:40:55: Deine Fragen aufschreiben, deine Befundene mitbringen und einfach sozusagen auch schon mit eine Checkliste oder auch gerne sozusagen schriftlich mitnehmen, damit du sagst, okay, das macht mir jetzt Sorgen, das möchte ich abklären, diese Symptome habe ich.
00:41:08: und vor allem die wichtigste Frage zum Fluss, wie geht es jetzt weiter?
00:41:10: Was sind die nächsten Schritte?
00:41:11: Wann sehen wir uns wieder?
00:41:13: Und das ist jetzt für uns vielleicht so selbstverständlich.
00:41:15: Aber denkt mal an die vielen älteren Patienten, die sich auch echt schwer tun.
00:41:17: oder wenn es Sprachbarrieren gibt und da gehen wir es schon auch wirklich viel.
00:41:20: die Patienten dort überschneiden.
00:41:22: Schonkost ist ja so eine Sache, ja, dann ist man schonend, aber man weiß gar nicht, was ist denn damit gemeint.
00:41:27: Bei mir in der Familie gab es früher immer, wenn es irgendwie Magen-Darm-Probleme gab, Haferschleim.
00:41:32: Wenn meine Kinder sowas von abartig, ich esse es immer noch gerne.
00:41:35: Also Hafer im Grunde in Wasser ein bisschen aufgekocht, ein klein bisschen Gemüse brühen, ein Stückchen Butter und wenn es nicht ganz so schlimm war, haben wir da auch noch ein Ei reingelöhrt und das ist so ein bisschen, also ein Eierstichter war.
00:41:47: Ist das heutzutage auch noch zu empfehlen?
00:41:49: Geschmackssache, also mich kannst du damit jagen, aber ich sage mal, da ist schon ein bisschen was dran.
00:41:55: Also erstens mal hat man das ganz gerne gemacht bei den Patienten.
00:41:58: früher noch, bevor wir irgendwelche Säureblocker hatten, hat man sowas gerne gemacht, weil dieser Hafer Schleim, das ist ja wirklich Schleim und sozusagen dieser Schleim hat sich in dieser Magenschleimhaut wirklich sozusagen breit gemacht und diese Magenschleimhaut geschützt vor der Säure, also hat durchaus einen Effekt gehabt.
00:42:12: Und der Hafer hat noch eine zweite Komponente, der hat Bestandteile, die sogenannten Beta-Glucane, das sind sozusagen Eiweißproteine aus dieser Schleimverbindung.
00:42:20: Und die haben wirklich nachgewissene Weise einen sehr positiven Effekt auch auf den Darum und auf das Mikrobiom.
00:42:24: Das heißt, Hafer ist eigentlich was sehr gesundes.
00:42:26: Für den, der es jetzt nicht in Schleimform mag, der kann das auch als Porridge oder Haferklicks essen.
00:42:30: Aber es ist durchaus was dran, dass diese Form von so einem Schonkost im Magen-Bärmtrag wirklich ganz gut versorgen kann.
00:42:37: Ich möchte noch mal eine kleine Splitorie für den Haferschleim.
00:42:40: Klingt
00:42:40: echt
00:42:41: kleiner Spritzer Maggi in meinem Fall.
00:42:43: Das macht mich glücklich.
00:42:45: Das überzeugt
00:42:46: mich nicht.
00:42:48: Ist dein gutes Recht.
00:42:49: Zwieback, immer noch empfehlenswert?
00:42:51: Für die, die keine Zöliakie haben, kann man das durchaus probieren, ja.
00:42:54: Und wäre das zum Beispiel auch was, wenn jemand sehr, sehr häufig unter Blebauch leidet, dass du sagt, mach doch mal jetzt in meinem Fall Haferschleim oder eine andere Hafer,
00:43:04: ne?
00:43:04: Die Schleimgeschichten sind eher für diese inzündlichen Geschichten.
00:43:07: Also für eine Gastritis, also Magen-Schleimhaut-Inzündung oder auch eine Darn-Schleimhaut-Inzündung.
00:43:11: Für die Bleon brauchst du eher so bisschen mehr Bitterstoffe, also auch Nahrungsmittel, wo natürlicherweise mehr Bitterstoffe drin sind.
00:43:17: Z.B.
00:43:17: Chico-Ree oder Rucola, diese Dinge, die wir erhofft aus der Nahrung rausgezüchtet haben, die aber relativ wichtig sind, damit wir diese Verdauungshefte bilden.
00:43:24: Bitterstoffe sind ja wirklich so ein Thema.
00:43:26: Ich esse gerne bitteres Zeug.
00:43:28: Nur nach Chico-Ree ist, muss ich sagen, da kann ich nicht mehr Sozialleben genießen.
00:43:32: Chico-Ree hat bei mir einen ganz
00:43:34: schlimmen Effekt.
00:43:34: Es gibt ja auch andere Alternativen.
00:43:36: Das ist eine trocken Form.
00:43:38: Aber Bitterstoffe an sich sind schon etwas sehr Wichtiges.
00:43:40: Und das ist vermutlich auch was dran.
00:43:42: Je mehr wir das aus unserer Ernährung rauszüchten, desto mehr haben wir vielleicht auch solche magendahen Probleme.
00:43:47: Wie ernährst du dich als absolute Spezialistin in Sachen Darmgesundheit und gesunde Mikrobiome?
00:43:54: Was ist deine Empfehlung für eine wirklich darmgesunde Ernährung?
00:43:58: Also pragmatischer, als du vielleicht denkst.
00:44:00: Also ich habe jetzt hier keine Listen aushängen und es gibt jetzt keinen, keinen monatlichen Schlachtplan.
00:44:04: Ich glaube, das allerwichtigste für alle Beteiligten ist, dass du sagst, ich verzichte auf hochindustriell produzierte Nahrungsmittel.
00:44:10: Das ist schon mal ein richtiger Punkt.
00:44:12: Das heißt, so wie du es vorher gesagt hast, du kaufst deine Dinge frisch, du bereitest sie frisch zu.
00:44:16: nur im Notfall ins Tiefkühlregal oder vorgefertigte Produkte, weil du eben mit diesen ganzen Zusatzstoffen und Konservierungsstoffen dein Darmikrobium wirklich verändern kannst und auch schädigen kannst.
00:44:26: Also das ist glaube ich schon mal ganz wichtig.
00:44:27: Und wichtig ist eben auch, dass du einen gewissen Ballaststoffanteil einplanst.
00:44:30: Man sagt ja so dreißig Gramm pro Tag.
00:44:32: Wie du das machst, ist ja auch so ein bisschen Geschmackssache.
00:44:34: Die einen mögen eher das Vollkornbrot, die Vollkornnudeln, die anderen eher das Gemüse.
00:44:39: Und man kann natürlich sagen, naja, so eine mediterrane Ernährung, das ist ja glaube ich relativ bekannt.
00:44:43: Das ist schon mal eine ganz gute Basis.
00:44:45: Das heißt, dass sie anti-entsündlich ist, dass wir viel Vollkomprodukte haben und dass wir auch gewisse Omega-III-Versäuren ausreichender Menge haben, sei es jetzt der Fisch, aber wenn das Fisch nicht magst, eben entsprechend Ölen wie Leinöl oder Rapsöl oder auch Nüssen.
00:44:59: Ich glaube, das ist schon mal eine ganz gute Basis und dann braucht man auch nicht anfangen, sich zu überlegen, die kleinen Details.
00:45:04: Es gibt ja auch Superstudien zum Beispiel, wenn du es ländliche Afrika schaust, was wir durch den Ostafrika ernährst.
00:45:09: Das ist ja nichts, was wir jetzt täglich so machen würden, weil wir die Nahrungsmittel gar nicht haben.
00:45:12: Aber man weiß, gleich ist Prinzip.
00:45:14: keine verarbeiteten Lebensmittel, viele Ballaststoffe, gute Fette.
00:45:18: Da hast du den gleichen Effekt wie bei der Mediterranendiat.
00:45:20: Ich glaube, wenn du diese Grundzüge beibehältst und das so als Routine schaffst, dann bist du schon mal sehr gut.
00:45:25: Was ja nicht heißt, dass du nicht ab und zu auch zur Grillpartie gehst oder auch mal zur Pizzeria ohne Frage.
00:45:30: Aber ich glaube, die Grundroutine muss stimmen.
00:45:32: Wenn du jetzt gerade nochmal das Mikrobiome ansprichst, würde ich gerne am Schluss noch mal klären.
00:45:36: Also Mikrobiom ist ja auch so ein Thema.
00:45:38: Vor zehn Jahren kannte kein Mensch diesen Begriff.
00:45:40: Heutzutage wissen wir das, was im Darm ist, also der Kot natürlich.
00:45:44: auch die ganzen vielen Bakterien und so weiter, wie die miteinander zusammenspielen, ist unheimlich wichtig für unser Immunsystem.
00:45:52: Wie sorgen wir dafür, dass wir ein gesundes, vielfältiges Mikrobiom haben?
00:45:57: Also ganz wichtiger Punkt, wo du sagst, ist die Vielfalt.
00:45:59: Also wir können heute nicht so definieren, was ist das absolut perfekte Mikrobiom?
00:46:03: Ja, das können wir einfach noch nicht.
00:46:04: Aber was wir wissen, ist es wirklich wichtig, dass wir eine hohe Artenvielfalt haben.
00:46:08: Und wenn es zum Beispiel vergleist, welche Artenvielfalt hat so ein Europäer, der in der Großstadt aufwächst?
00:46:13: vergleich zu jemanden, der im ländlichen Afrika aufwächst.
00:46:16: Ländliche Regionen mit sehr traditioneller Ernährung haben eine deutlich höhere Artenvielfalt und vermutlich deswegen auch viel weniger Allergien oder Autoimmunerkrankungen.
00:46:24: Das heißt, unser Artenvielfalt ist wichtig und die erhalten wir zum einen mit vielen Ballaststoffen, mit probiotischen Lebensmitteln, aber auch indem du wirklich Schäden vermeidest.
00:46:33: und Schäden heißt eben industrielle Ernährung, aber eben auch nicht zu viele Antibiotika-Gaben, wenn es nicht sein muss, um einfach darauf zu achten, dass dieses Mikrobioblises-Ökosis Stehen erhalten bleibt.
00:46:43: Probiotische Lebensmittel, sag mal, noch mal so eine kleine Liste.
00:46:46: Also welcher Käfer ist etwas, was geht?
00:46:49: Sauerkraut, Kimchi, rote Beete, aber auch Naturjoghurt.
00:46:52: Das sind Dinge, wo natürlicherweise viele Laktor-Bazillen drin sind und die du einfach relativ einfach auch im Alltag integrieren kannst.
00:46:59: Und gerade auch da noch mal fermentierte Gemüse oder fermentierte Nahrungsmittel ist eben auch etwas ganz Wichtiges.
00:47:05: Kann man das aus dem Glas nehmen, so wie man es im Supermarkt kauft?
00:47:08: Du kannst es selber machen, du kannst es aus dem Glas nehmen.
00:47:10: Das macht jetzt keinen großen Unterschied.
00:47:12: Wichtig ist halt... Nur, dass du nicht zu viele Zugradsstoffe drin hast.
00:47:15: Super, super, super interessant.
00:47:17: zum Thema Mikrobiom.
00:47:18: Ich habe einen jungen Mann in meinem Bekanntenkreis, der hatte sehr, sehr häufig entzündlichen Darm.
00:47:23: Ich weiß gar nicht genau, wie genau die Diagnose war, aber er hatte immer einen entzündeten Darm.
00:47:27: Der hat einen Implantat von Mikrobiom, fremd Mikrobiom bekommen.
00:47:32: Also klingt ja erst mal ganz brutal, dass du von jemandem Fremdes ein bisschen Kot implantiert bekommst.
00:47:38: Wie muss man sich das vorstellen?
00:47:39: Also, diese Stuhltransplantation, das nennen wir heute Fekal-Mikrobiomtransplantation.
00:47:44: ist eben die Idee, wenn du sozusagen ein gesundes Mikrobiom von einem Spender auch in den Darm von einem kranken Patienten transferierst.
00:47:51: Das ist dort anwächst und seine eigenen Stoffwechselfunktion und positiven Eigenschaften mitbringt.
00:47:56: Und es gibt durchaus Krankheiten, wo das sehr gut funktioniert.
00:47:59: Das hast du vielleicht gerade auch erwähnt.
00:48:01: Das sind Patienten, die so immer wieder Entzündungen durch Klossträdien haben.
00:48:05: Klossträdien sind ziemlich fiese Darmkeime, die immer wieder solche Entzündungen machen können.
00:48:08: Die behandeln wir in der Schulmedizin mit viel Antibiotika, aber wir haben eben sehr häufig auch Resistenzen.
00:48:13: Da hat man gesehen, es ist viel effektiver, wenn man bei diesen Patienten so ein Stuhltransfer macht.
00:48:18: Das darfst du jetzt nicht vorstellen, dass du dein Nachbarn kidnaps von der Straße und zur Toilette schnapsst, ja, so nicht, sondern da gibt es heute sozusagen wirkliche Stuhltransplantbanken, also so wie es Knochenmarksbanken gibt, gibt es auch Stuhlbanken, weil das muss ja auch kontrolliert werden, dass keine effiziellen Erreger drin sind.
00:48:32: Und ganz wichtig ist auch, dass es jetzt nichts, was man einfach mal so macht, weil man kann natürlich auch Nebenwirkungen auflösen.
00:48:38: Auch die gibt es, ja, das heißt, du kannst auch sehr starke Immunreaktionen danach haben.
00:48:42: Wenn man jetzt Patienten hat, die von solchen Plus-Tredien betroffen sind, dann kann man das machen, dass man so eine Stuhltransfer beantragt und dann auch durchführt.
00:48:49: Jetzt habe ich noch meine kleine fiese Geschichte fürs Ende und vielleicht einen guten Rat von deiner Seite.
00:48:55: Ich habe irgendwann mal im Flugzeug gesessen zwischen Berlin und Köln und hatte Blähungen, die waren einfach schlimm.
00:49:01: Ich habe wirklich alles versucht wegzudrücken und irgendwann ging es nicht anders.
00:49:05: Ich habe es rausgelassen, habe wirklich Mitleid gehabt mit mir selber und mit meinem Umfeld.
00:49:10: Und irgendwann hat sich eine Frau neben mir umgesetzt und ich habe mich gedacht, okay, die wird ihr Leben lang denken.
00:49:15: Die Frau ist ja ekehaft, aber ich konnte es nicht verhindern.
00:49:20: Sollte man einen Pups zurückhalten auf Toilfe kommen raus oder muss der raus, schon aus gesundheitlichen Gründen.
00:49:27: Das, was du beschreibst, ist etwas, was man in der Luftfahrtindustrie sehr gut kennt.
00:49:31: Das heißt, viele Patienten oder auch Mitarbeiter haben Play-On beim Fliegen, weil du andere Truppverhältnisse hast und mit dem anderen Luftdruck auf einmal sich Darmgase mehr ausbreiten, ganz dringend raus wollen.
00:49:42: Also das ist was, was häufig beschrieben wird.
00:49:44: Wir empfehlen unseren Patienten vorher immer möglichst wenige Blähendesachen essen, keine Kohlensohle und so weiter.
00:49:50: Zu deiner Frage, wenn man jetzt sozusagen einmal versucht, das drin zu behalten, entsteht jetzt kein gesundheitliches... Schaden.
00:49:57: Aber es wird halt weh tun, weil diese Luft deinen, sozusagen, darum dehnt.
00:50:01: Also du hast dann einen sehr schmerzhaften Reisebeginn in dieser Form.
00:50:04: Und wenn man ihn rauslässt, muss die Umwelt damit leben.
00:50:07: Aber die werden auch keinen Schaden davon bekommen.
00:50:09: Also wir fragen jetzt nicht tot um.
00:50:10: Also insofern in Spannung.
00:50:11: Sehr gut.
00:50:12: Ich möchte mich an dieser Stelle nochmal entschuldigen bei dieser Frau, die wirklich gedacht hat, sie stirbt.
00:50:17: Wahrscheinlich hat sie gedacht, es ist eine Biobombe gewesen.
00:50:20: Und ich habe es versucht, seitdem zu beherzigen und vorm Fliegen nicht mehr solche Sachen zu essen.
00:50:25: Ich habe dieses Buch zu Hause, weil es mich wirklich bereichert hat.
00:50:28: Was passiert im Darm?
00:50:29: Das ist eines deiner vielen, vielen Werke, die du rund um unsere Gesundheit, unsere Darmgesundheit geschrieben hast.
00:50:35: Im Moment hast du gar den Fokus auf der Leber, richtig?
00:50:38: Es gibt die Leber und es gibt vor allem auch das Buch Frauen haben, Andersdarm, das sozusagen das hier so zu sagen, ist momentan das, was sicherlich das Coasted Baby ist, weil es mir einfach so ein Anliegen ist, dass Frauen verstehen, wie Hormone hier mit rein spielen.
00:50:50: Gibt es noch irgendwas, was ich jetzt in meiner Unwissenheit einfach gar nicht angesprochen habe, was du aber ... gerne noch loswerden möchtest, gerade in Richtung von uns Frauen.
00:50:58: Ich glaube, dass Frauen durchaus mehr dafür kämpfen müssen, ernst genommen zu werden.
00:51:02: Und siebzig bis achtzig Prozent aller Reizdarm-Patientinnen sind halt Frauen.
00:51:06: Und das ist für mich kein Naturgesetz, sondern müssen verstehen, warum das ist.
00:51:09: Und ich kann Frauen nicht immer nur sagen, es ist halt psychisch weniger Stress, andere Ernährung, sondern wir müssen schon auch anfangen, uns mehr mit dem weiblichen Körper zu beschäftigen, Stichwort Gendermedizin.
00:51:18: Und das ist mir ein echtes Anliegen, dass wir da anschaut, weiterkommen.
00:51:21: Das kann ich nur unterstützen.
00:51:23: Ich merke, dass in so vieler Hinsicht, wenn ich mit Menschen spreche, dass wir wirklich manchmal uns förmlich rechtfertigen müssen, dass wir aber tatsächlich etwas empfinden, was vielleicht der Arzt oder sogar die Ärztin
00:51:33: abschon.
00:51:33: Ja, absolut, genau.
00:51:35: Julia,
00:51:35: war eine Freude, mit dir zu sprechen.
00:51:37: Ebenso.
00:51:38: Vielen Dank.
00:51:39: Ich wünsch dir einen schönen Tag.
00:51:40: Ebenso.
00:51:41: Danke dir.
00:51:43: Schön, ihr habt durchgehalten.
00:51:45: Keiner hat abgeschaltet beim Themen.
00:51:49: Ich hab mich wirklich irre doll gefreut.
00:51:50: Ich hab in meinem Freundeskreis sogar einige, die gesagt haben, wann kommt denn eigentlich die Folge mit dem Darm?
00:51:56: Weil wirklich da einfach Informationsbedarf ist.
00:51:59: Ich hab das sehr genossen, mit Professor Dr.
00:52:02: Julia Seiderer nachzusprechen, weil sie so belesen, so klug, so erfahren ist und trotzdem einfach das auf leichte Weise vermittelt hat.
00:52:11: Wahrscheinlich hätte ich noch hundert andere Fragen stehen.
00:52:13: Es wird auch nicht das letzte Mal sein, dass wir zu diesem Thema eine Podcast-Folge machen.
00:52:17: Aber jetzt haben wir mal einen Start gemacht und ich hoffe, dass ihr vielleicht ein paar von diesen Fragen, die euch Quellen beantwortet bekommen habt.
00:52:24: Wenn nicht, schreibt mir unbedingt, weil wir können das einfach noch mal machen und weiter tiefer gehen in die Materie.
00:52:31: Schön, dass ihr zugehört habt, schreibt mir eure Fragen, schreibt mir eure Bedürfnisse.
00:52:36: Und ich kann es wirklich sehr, sehr empfehlen, lehst das, was Frau Seidara Nagyulia zu diesem Thema ... geschrieben hat.
00:52:42: Der hat wirklich einen ganz tollen Ratgeber.
00:52:45: Frauen haben Andersdarm geschrieben.
00:52:47: Es gibt ein altes Buch von ihr, was ich tatsächlich noch hatte.
00:52:50: Und das heißt, was passiert im Darm?
00:52:53: Gibt es gar nicht mehr überall, ist aber auch sehr empfehlenswert.
00:52:56: Und das kann ich euch nur ans Herz legen.
00:52:57: Jetzt wünsche ich euch einen Verdauungs-Harmlosen-Tag.
00:53:01: Und ich freue mich, wenn wir uns in zwei Wochen wieder hören.